Zur Relevanz des Formalismus bei der Übersetzung der Koranauslegung

Document Type : Original papers

Authors

1 High Institut for Languages and Translation Aswan- German Deppartment

2 Higer Institut for Languages and Translation, German Deppartment, Aswan

Abstract

Übersetzungstheoretiker suchen seit langem nach wissenschaftlichen Kriterien für qualitativ hochwertige Übersetzungen. Wenn aber sowohl die modernen als auch die alten Übersetzungen der Koranauslegung angesehen werden, wird feststellen, dass keine der bisherigen Übersetzungen als gut oder wissenschaftlich bezeichnet werden kann. Diese Übersetzungen basierten nicht auf wissenschaftlichen Kriterien, wie sie beispielsweise bei der Übersetzung der Bibel verwendet wurden. Dies hat zu unkorrekten Übersetzungen, harscher Kritik und Problemen auf menschlicher Ebene geführt.
Bei der Untersuchung sowohl alter als auch moderner Übersetzungen des Heiligen Koran wird deutlich, dass der Hauptgrund für die schlechte Qualität dieser Übersetzungen darin liegt, dass man sich nicht an den Originaltext hält und versucht, Dinge hinzuzufügen, die noch nicht darin enthalten sind. Dies hat sowohl auf translationaler als auch auf menschlicher Ebene zu Problemen geführt. Daher befasst sich diese Untersuchung mit der Relevanz des Formalismus bei der Übersetzung religiöser Texte, insbesondere bei der Übersetzung des Heiligen Koran, und mit dem Ausmaß, in dem sich die Nichteinhaltung des Formalismus auf die Übersetzung auswirkt.
Die Forschung basiert hauptsächlich auf der Untersuchung bestimmter Übersetzungsmodelle der Übersetzung der Koranauslegung, die den Verlauf der Übersetzung des Heiligen Koranauslegung tatsächlich beeinflusst haben, nämlich die Übersetzungen von Schweigger 1616, Megerelin 1772, Henning 1902 und schließlich Paret 2004.

Keywords

Main Subjects


  1. Begriffsbestimmung
    • Koranübersetzung

Der Koran ist Gottesrede, die aus Wortlaut und Bedeutung besteht. Ein Wortlaut kann allein nicht als Koran betrachtet werden. Das gleiche gilt für die Bedeutung. Damit der Begriff „Koranübersetzung“ richtig ist, muss die Übersetzung der Koranwörter dieselbe Bedeutung des Koran liefern. Im Gegensatz dazu wiedergibt die wörtliche Übersetzung die vom Gott beabsichtigte Bedeutung bei den meisten Versen nie mit völliger Genauigkeit wieder. Dies erscheint klar bei der Übersetzung vieler Verse. Auf diese Weise geht es da nicht um die Übersetzung der Koranwörter oder so gesagt um die Koranübersetzung, deshalb wird vorgeschlagen, dass es sich um die Übersetzung der Bedeutungen des Koran handelt. Aber dies ist auch nicht präzise, so kann man tatsächlich die echten Bedeutungen des Koran nicht erreichen, die Gott meint. ,,Das iᶜǧāz, „was Menschen und Geister unfähig macht (ähnliches hervorzubringen)“ (...) macht es auch unmöglich, eine adäquate Übersetzung des Korans herzustellen, denn niemand könnte seine sprachliche Schönheit, die verschiedenen Querverbindungen zwischen den Worten und die Bedeutungsschichten in einer anderen Sprache ausdrücken.“ (Schimmel, 1995, S. 205) Auf diese Weise überträgt man weder den Koran noch seine Bedeutungen. Damit man eine akzeptable Übersetzung erhalten kann, müsste man die Bemühungen der Gelehrten bei der Auslegung der Verse des Koran übertragen. Aus diesem Grund vertritt die Untersuchung den Gesichtspunkt, der lautet: Begriff "Koranübersetzung" oder "Übersetzung der Koranbedeutungen ist ein ungenauer Begriff. Ein genauerer Begriff ist eher eine Übersetzung der Koraninterpretation. (Mohammad, 2021, S. 46)

 

  • Formalismus

Der Begriff ,,Formalität“ taucht im 16. Jahrhundert auf. Er ist von gleichbedeutend mittellateinisch ,,formalitas” entlehnt. (dwds: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache). Formalität bedeutet äußere, möglicherweise behördliche Vorschrift bzw. Handlung oder Vorgang mit nur äußerlicher Bedeutung. Als Etymologie wird die Wissenschaft von der Herkunft von Wörtern und deren Struktur- und Bedeutungsänderungen bezeichnet. Es gibt mehrere Verwendungen des Begriffs ,,Formalität” z.B. im Bereich der Jura. Was uns in diesem Zusammenhang beschäftigt, ist die Formalität in der religiösen Übersetzung, insbesondere in der Übersetzung der Koran-Auslegung. Da der Begriff ,,Formalität” eine Bedeutungsverwirrung geben kann, wird der Bergriff ,, Formalismus” in der ganzen Arbeit verwendet. Formalismus bedeutet hier die Angleichung an den Originaltext in allen Eigenheiten.

  1. 2. Formalismus bei der Übersetzung

Tatsächlich erfordert die Bereitstellung einer genauen und korrekten Übersetzung, dass die Übersetzung dem AT in jeder Hinsicht folgt. Dabei kann der Formalismus bei der Übersetzung hilfreich sein. Da hier allgemein über religiöse Übersetzungen gesprochen wird, will die vorliegende Arbeit wissenschaftliche Standards entwickeln, die zu einer präzisen und richtigen religiösen Übersetzung führen. Am auffälligsten ist in diesem Zusammenhang eine der Bedingungen, die der österreichische Orientalist von Hammer für die religiöse Übersetzung stellt.

Um möglichst getreue Übersetzung des Koran zu liefern, muss die Übersetzung nicht nur in der Gedankenfolge, sondern auch im Tonfall dem Vorbild des Originaltextes folgen. Das heißt, es muss den Rhythmus nachahmen, der am Ende der Verse kommt, was in den uns bekannten Übersetzungen bisher nicht der Fall ist. (Qaṭāṭ, S. 124)

Was von Hammer für eine genaue Übersetzung verlangt, ähnelt stark dem Formalismus in der Übersetzung, den die vorliegende Arbeit anstrebt. Tatsächlich wird nicht viel über Formalismus im Bereich der Übersetzungswissenschaft gesprochen, aber wie oben darauf hingewiesen wird, spricht Nida über formale Äquivalenz, als die Frage der Bibelübersetzung diskutiert wurde. Später setzte Vermeer den Formalismus bei der Übersetzung voraus, damit die Übersetzung als gültig betrachtet wird. (Vgl. Vermeer, 1994, S. 33) Hiermit bestätigt die vorliegende Arbeit, dass die Durchführung aller Elemente des Formalismus, die später ausführlich erwähnt werden, bei der Übersetzung von großer Bedeutung ist, um präzise und genau zu übersetzen. Gemeint ist hier, so nah wie möglich am Ausgangswerk (AW) zu bleiben, dass bei der Übersetzung die allgemeine Form, die lexikalischen Details, die grammatikalische Struktur, das Vokabular und die Syntax des Ausgangstexts (AT) erhalten bleiben. Dies setzt voraus, dass der Leser den kulturellen und sprachlichen Kontext des (AT) kennt.

 2.1. Vorteile des FormalismusEiner der Vorteile der Aufrechterhaltung des Formalismus bei der Übersetzung liegt darin, dass sie dem Übersetzer nicht erlaubt, sich vom AT zu distanzieren. Außerdem ermöglicht er dem Leser, seine eigenen Schlussfolgerungen über den Text zu ziehen. Darüber hinaus wird es wahrscheinlicher, dass die direkte Bedeutung des Textes erhalten bleibt und der Leser weniger vom Übersetzer beeinflusst wird. Formalismus lässt unübersetzte Ausdrücke zu und strebt danach, eine Lokalisierung zu vermeiden, sodass diejenige, die mit der Ausgangssprache (AS) vertraut sind, zu ihren eigenen Schlussfolgerungen kommen können. Es erleichtert auch die Identifizierung des AT und des übersetzten Zieltextes (ZT). Es macht sogar zum größten Teil den ZT erkennbar. Dadurch wird der Vergleich des AT mit der Übersetzung erleichtert. Außerdem kann derjenige, der über Grundkenntnisse in beiden Sprachen verfügt, die Bedeutung sowohl des AT als auch des ZT überprüfen.

  1. Arten des Formalismus

Was die Arten des Formalismus in der Übersetzung betrifft, so werden im Bereich der Übersetzungswissenschaft höchstens eine oder zwei erwähnt, über die Nida und Vermeer sprechen, nämlich die formale Äquivalenz, und der allgemeine Formalismus. Die vorliegende Arbeit betont aber andere Arten: allgemeiner Formalismus, formaler Titel, formaler Buchstabe, formales Zeichen, formaler Text und formale Äquivalenz, die insbesondere bei der Übersetzung religiösen Sachverhaltens berücksichtigt werden müssen.

 

3.1. Allgemeiner Formalismus

Mit dem allgemeinen Formalismus wird hier gemeint, die allgemeine Form des AW vom Titelblatt bis zum Ende im Zielwerk (ZW) einzuhalten, indem das ZW die originale Form des AW zeigt, und indem darin keine Kapitel oder Anhänge extra hinzugefügt werden, die nicht im AW vorhanden sind, und möglichst die übersetzten Seiten und Themen dieselben Seiten und Nummerierung des AW ersetzen.  Hauptfunktion der Übersetzung liegt darin, die Gedanken der Ausgangsarbeit (AA) auf das Genauste möglichst in die Zielarbeit (ZA) zu übertragen. Hinzufügung von Ideen, persönlicher Meinung oder Teile, die im AA nicht bestehen, bricht den allgemeinen Formalismus, was dazu führen könnte, dass der Übersetzungsprozess sein echtes Ziel - den Prozess des kulturellen Austauschs - verfehlt und der AA durch ZA beim Zielleser (ZL) verzerrt wird. Daher geht die Forschung davon aus, dass das Festhalten am allgemeinen Formalismus eine unvermeidliche Notwendigkeit für die Qualität der Übersetzung ist. Das Ziel der Wahrung vom allgemeinen Formalismus befindet sich in den folgenden Punkten:1. Beibehaltung der allgemeinen Form des AW im ZW.2. Keine Distanz vom AW.3. Verbot dem Übersetzer, zusätzliche Teile oder Anhänge hinzufügen.4. Identifizierung und Bewertung des ZW durch Forscher und Kritiker mit Sprachkenntnissen. 4. erleichtert dem Leser, der über einfache Kenntnisse des AW verfügt,  das AA besser zu verstehen.5. Erkennbarkeit des AT im ZT.

 

3.2. Formaler Titel

Ein formaler Titel bedeutet hier die Verpflichtung, die Titel so zu übersetzen, wie sie sind, ohne Hinzufügungen, Streichungen oder Modifizierung. Damit wird hier auch gemeint, die Übersetzung derselben Titelwörter durch dieselben sicheren Äquivalente, die es in der ZS gibt, zu übertragen. Hiermit weist die vorliegende Arbeit auf zwei verschiedene Formen von Titel hin: zum ersten typischen Titel, d.h. die Titel, die einfach übersetzt werden können. Ein Beispiel dafür ist (الإنجيل) oder (الكتاب المقدس), die schon sichere Äquivalente im Deutschen haben, nämlich (das Evangelium) und (die Bibel). Zum zweiten komplexen Titel, deren Bedeutung in der AS schwierig zu verstehen sind und die in der ZS keine Äquivalente haben, also unübersetzbar sind. Falls der Titel unübersetzbar ist, so muss er in seiner ursprünglichen Form übertragen werden, wie z.B. (القرآن), dafür gibt es keine sichere Äquivalenz im Deutschen, daher muss er mit (der Koran) ohne Hinzufügungen oder Modifizierung übersetzt werden. Hierzu darf der Übersetzer zum Titelblatt nur eine Phrase hinzufügen, nämlich „Übersetzung von“, die am Ende des Titelblattes bzw. so weit wie möglich vom Titel entfernt sein muss. Mit dem formalen Titel wird hier nicht nur auf das Titelblatt hingewiesen, sondern auch auf die Innentiteln, z.B. Sure-Titel usw.Die Relevanz des formalen Titels liegt darin, dass dadurch sichergestellt wird, dass der Inhalt der Originalüberschrift wiedergegeben wird. Außerdem verhindert es, der Übersetzer vom Anfang der Übersetzung an den Sinn zu verändern. Darüber hinaus wird ihm nicht erlaubt, seine persönlichen Neigungen und Meinungen zu äußern, die vermutlich zu einer definitiv falschen Übersetzung führen. Nichteinhaltung des formalen Titels verzerrt den Ruf des AW, genauso wie im Falle der Übersetzung der Koranauslegung passiert, was später im Detail eingegangen wird.

 

3.3. Formaler Buchstabe

In einigen religiösen Texten, höchstwahrscheinlich in den Versen des Koran, zeigen sich unzusammenhängende Buchstaben, deren genaue Bedeutung nicht bekannt ist. Sie sind die diejenigen, die in 29 Suren des Koran nach der Basmala-Form vorkommen. Diese werden separat gelesen: z.B. (ألم)(Aleflāmmīm) am Anfang der Sure Al-Baqara. Zu den Suren, die mit den unzusammenhängenden Buchstaben beginnen, gehören: Al-A'raf, Yūnus, Hūd, Maryam, Taha, Al-Qaṣaṣ, Ghafir und Al-Qalam. Formaler Buchstabe bedeutet hier, dass der Buchstabe in der ZS mit der gleichen Aussprache in der AS geschrieben werden muss.

 

3.4. Formale Nummerierung

Formale Nummerierung bedeutet, dass die Seiten und Verse im ZW mit derselben Nummerierung genauso wie im AW nummeriert sind und das Ende jedes Verses mit derselben Nummerierung erscheint. Es ist unter keinen Umständen zulässig, diese Nummerierung zu löschen oder zu verändern, da dies die Wiedererkennung des Textes erschwert und auch den Leser, der mit der Sprache des AW vertraut ist, verwirrt. Formale Nummerierung macht den übersetzten Text erkennbar.

 

3.5. Formales Zeichen

Dabei geht es sowohl um Bilder als auch die Zeichen, in denen die Versnummer stehen. Auf diese Weise müssen die formalen Zeichen eingehalten und keine andere Zeichen oder Bilder hinzugefügt werden, die sich im AW nicht befinden.

 

3.6. Formale Äquivalenz

Wichtigste Determinante, von der die Qualität der Übersetzung abhängt, ist die Äquivalenz. Bei der Bibelübersetzung formuliert Nida zwei Arten von Äquivalenzen: Formale und Dynamische Äquivalenz. Mit der formalen Äquivalenz ist hier nicht die bei Nida über die Bibelübersetzung definierte gemeint, sondern die richtigste Übersetzungsmethode und -mechanismus, die sich von Art der Äquivalenz abhängen können.  

Vorteile formaler Äquivalenz

Das Festhalten an dem Formalismus der Äquivalenz ist von vielen Vorteilen, nämlich so nah wie möglich an die wahre Bedeutung zu kommen. Außerdem führt die Sicherstellung der Einhaltung vom Formalismus der Äquivalenz dazu, dass sich die Übersetzung in der wissenschaftlichen Richtung verschiebt, was das Eindringen persönlicher Meinungen und Tendenzen verhindert.

Eine möglichst getreue Übersetzung des Textes ermöglicht es dem Leser, eigene Schlussfolgerungen über den Text zu ziehen. Es ist wahrscheinlicher, dass die direkte Bedeutung des Textes erhalten bleibt. Außerdem ist es weniger wahrscheinlich, dass er vom Übersetzer beeinflusst wird.

Was die Begriffe des Koran betrifft, so ist die Übersetzung der Koranauslegung durch kulturelle und sprachliche Herausforderungen gekennzeichnet, die den Prozess der Bedeutungsübertragung zwischen Sprachen erschweren. Eine der Schwierigkeiten dieser Art von Übersetzung besteht darin, dass der Übersetzer die tiefen kulturellen Unterschiede und Ausdrücke verstehen muss, die mit islamischen Konzepten verbunden sind, was zu einer sorgfältigen Auswahl der Terminologie führen kann, um Verwirrung in der Bedeutung und eine falsche Darstellung der korrekten Bedeutung zu vermeiden. Die komplexe Natur des Korantextes bringt zusätzliche Schwierigkeiten mit sich, wenn man die ursprüngliche Bedeutung bewahren will. Darüber hinaus ist es für Übersetzungen schwierig, präzise Äquivalente islamischer Terminologie zu finden, was den Einsatz verschiedener Strategien wie prägnanter Erklärungen und beschreibender Terminologie erforderlich macht, um sicherzustellen, dass Bedeutungen genau und klar vermittelt werden. Basierend auf der objektiven Interpretation der Begriffe des Koran unterscheidet hierbei die vorliegende Arbeit zwischen den folgenden Typen: a. Homologe Äquivalenz Dies sind die Wörter, für die es in der ZS sichere Äquivalente gibt. Hierzu bedeutet die formale Äquivalenz, dass das Wort mit seiner Äquivalenz in der ZS übersetzt werden muss. In diesem Fall darf der Übersetzer kein anderes Äquivalent benützen, z.B. (يوم القيامة), das zum (Auferstehungstag) übertragen wird. Als Beispiel dieser Art sind auch (أهلة), (إيمان) und so weiter. Folgende Tabelle enthält einige Begriffe dieser Art. 

Begriff Bedeutung auf Arabisch Bedeutung auf Deutsch
الله الله der Gott
إبتهل دعا عليه باللعنة- التعن um die Verdammung Gottes bitten
إبراهيم نبي الله إبراهيم Abraham (Prophet)
إبليس رأس الشياطين der Satan
إبن السبيل المسافر der Reisende
أحبار علماء/ رجل دين يهودي Gelehrte des Judentums
أُحصرتم حوصرتم من الأعداء Vom Feind umzingelt sein
إدريس نبي الله ادريس Idris (Prophet)
أدم نبي الله أدم (أبو البشر) Adam
إرم إسم قبيلة- اسم جد عاد Erm-Stamm
إسحاق نبي الله اسحاق Ishaq
إسرائيل بني إسرائيل Volk von Israel
إسماعيل نبي الله اسماعيل Ismael
جنة جنة das Paradies
كهف كهف die Höhle
نار نار جهنم das Höllenfeuer
أُمي لا يكتب ولا يقرأ Analphabet
إنجيل الكتاب المقد das Evangelium
أنصار أنصار die Anhänger
إنفاق صرف المال die Ausgabe
أهلة جمع هلال die Halbmonde
إيمان التصديق بالجنان der Glaube
أيوب نبي الله أيوب Hiob der Prophet

Tabelle 1 b. Dynamische Äquivalenz Hierbei geht es um die Begriffe, die nur frei übersetzt werden könnten. In diesem Zusammenhang erfolgt die formale Äquivalenz, indem der Übersetzer die passenden Terminologien in der ZS aussucht, die die echte Bedeutung nicht verletzt. Beispiele dieser Art sind:   

Begriff Bedeutung auf Arabisch Begriff Bedeutung auf Arabisch
أبابيل متتابع- متفرق من هنا وهناك- مختلف الوانه محراب محراب المسجد/ مجلس الأشراف الذي يتحارب عليه لشرف صاحبه/ المسجد/ الغرفة
أصحاب الجنة أهل الجنة كلمة طيبة كلمة الإيمان والشجرة هي المؤمن نفسه
أحقاف جمع حقف وهو ما استطال من الرمال ولا يبلغ أن يكون جبلًا لوح محفوظ اللوح المحفوظ عند الله/ القرآن المحفوظ عند الله من الشياطين ومن التبديل والتغيير
إستبرق الحرير المنسوج بالذهب- ما غلظ من الديباج ليال عشر هي عشر ذي الحجة/ عشر من أول محرم/ العشر الأواخر من شهر رمضان/ عشر موسى عليه السلام التي أتمها عليه سبحانه
استقم الزم عمل الطاعات نار السموم لهب النار/ نار الشمس/ حر السموم أي حر الرياح الحارة/ نار الصواعق بين السماء وبين حجاب دونها
أصحاب اليمين أصحاب الحق هاوية جهنم/ أم الرأس التي يهوى بها العاصي في نار جهنم
امام مبين طريق مستقيم- اللوح المحفوظ وسيلة ما يتقرب به الى الغير لنيل رضاه
أُولو الأرحام الأقارب ولي الله المؤمن التقي
تعفف الكف عما لا يجمل من قول أو عمل يوم الآزفة يوم حضور المنية/ يوم القيامة
أصحاب اليمين أصحاب الحق يوم التناد يوم المناداة يوم القيامة
ميسر قمار يوم الجمع يوم القيامة لأنه يُجمع فيه كل نبي بأمته أو يُجمع فيه بين الظالم والمظلوم أو يُجمع فيه ثواب أهل الطاعة وعقاب أهل المعصية
نفس لوامة نفس تلوم صاحبها على فعل المعاصي يوم الزينة يوم عيد عند اليهود/ يوم السبت/ يوم عاشوراء/ يوم سوق كانوا يتزينون فيه
أمارة بالسوء تأمر بمعصية الله يوم الظلة يوم الظلة التي أحرق الله بنارها أصحاب الأيكة

Tabelle 2 Was die Übersetzung der dynamischen Äquivalenz, so empfehlt Nida, der Übersetzer dazu pflegen soll, dass der Zielleser es vesteht, genauso wie er es in seiner Sprache abgesehen von der Einhaltung derselben Wörter begreift. Bei einer solchen Übersetzung richtet sich der Fokus der Aufmerksamkeit nicht so sehr auf die Quellnachricht, sondern auf die Reaktion des Empfängers. Eine dynamische Äquivalenzübersetzung kann als eine Übersetzung beschrieben werden, bei der eine zweisprachige und bikulturelle Person zu Recht sagen kann: „Das ist genau die Art, wie wir es sagen würden.“  In contrast with formal-equivalence translations others are oriented toward dynamic equivalence. In such a translation the focus of attention is directed, not so much toward the source message, as toward the receptor response. A dynamicequivalence (or D-E) translation may be described as one concerning which a bilingual and bicultural person can justifiably say, “That is just the way we would say it.” (Vgl. Nida, 1964 S.166) c. Übersetzbare kulturelle Äquivalenz Hierbei handelt es sich um Begriffe, deren Wortlaut eine allgemeine Bedeutung angeben, die übersetzt und dann in einem allgemeinen Kontext verstanden werden kann. Wenn man sie jedoch in einem allgemeinen Kontext übersetzt, erhält man unterschiedliche Bedeutung. Daher ist es bei der Übersetzung erforderlich, die genaue beabsichtigte Bedeutung in der Kultur zu verstehen, aus der sie stammen. Ein Beispiel dazu ist das Wort (الأحزاب), das im Koran erwähnt wird. Wenn es im allgemeinen Kontext übersetzt wird, bedeutet dies (die Parteien), was nicht die beabsichtigte Bedeutung des Wortes angibt, sondern vielmehr die Polytheistenmassen am Tag der Grabenschlacht. Die Terminologien in der Tabelle Nr.3 sind auch Beispiele dazu: 

Begriff Bedeutung auf Arabisch Begriff Bedeutung auf Arabisch
صوم صوم شهر رمضان آزفة يوم القيامة
أحزاب مجاميع المشركين يوم غزوة الخندق تيمم الوضوء بالتراب بدون ماء عن طريق مسح الوجه واليدين بالتراب حال عدم وجود الماء
الإسراء السير ليلًا بالروح فقط دون الجسده يوم الفصل يوم القيامة
المعراج سار بروحه وجسده اليوم الموعود يوم القيامة
أصحاب لأيكة قوم نبي الله شعيب إرم قبيلة إرم

Tabelle 3 d. Übersetzbare beschreibende kulturelle Äquivalenz Dies sind kulturelle Begriffe, deren Wortlaut übersetzt und verstanden werden kann, aber um ihre genaue Bedeutung zu begreifen, müssen sie in der Fußnote erläutert werden. Ein Beispiel dazu ist die Terminologie (أدنى الأرض), die in der Übersetzung (das niedrigste Land) geschrieben werden kann, aber, damit sie genau verstanden wird, bedarf sie zwangsläufig einer Klarstellung in der Fußnote, nämlich (das Land Persiens oder das unterste Land der Römer, das draußen von der Levante bis nach Persien oder Jordanien und Palästina ist). 

Begriff Bedeutung auf Arabisch Begriff Bedeutung auf Arabisch
أدنى الأرض أرض فارس أو أدنى أرض الرم وهي أطراف الشام الى فارس أو الأردن وفلسطين نسك الذبيحة في الحج والعمرة/ الدين/ عبادة
يوم الحج الأكبر يوم عرفة/ يوم النحر/ أيام الحج بالعموم يوم الزينة يوم عيد عند اليهود/ يوم السبت/ يوم عاشوراء/ يوم سوق كان يتزين فيه اليهود
يوم الفتح فتح مكة/ يوم الفتح الذي انقضى بعذابهم في الدنيا/ يوم الثواب والعقاب في الآخرة يوم الفرقان يوم بدريوم فرق الله الحق والباطل
أُمهات المؤمنين زوجات النبي محمد (صلى الله عليه وسلم) أم القرى مكة
أصحاب السبت اليهود الذين اعتدوا يوم السبت أصحاب الأخدود الأخدود هو شق عظيم في الأرض به نار، كان يُلقى فيها المؤمنين الممتنعين عن الكفر
الأرض المقدسة بيت المقدس/ دمشق وفلسطين وبعض من الأردن/ أرض الشام أعراف سور بين الجنة والنار

Tabelle 4 e. Unübersetzbare kulturelle Äquivalenz Es gibt einige kulturell geprägte sprachliche Einheiten, die in mehrfacher Hinsicht komplex sind, wenn sie in der Übersetzung behandelt werden. Einerseits ist ihre wahre Bedeutung nicht bekannt, aber Gelehrte bemühen sich, sie zu erklären. Andererseits führt ihre Übersetzung zu einer Änderung und Verzerrung der wahren Bedeutung. Ein Beispiel hierfür ist der Begriff (الباقيات الصالحات). Dieser Begriff könnte als (die ewigen guten Taten) übersetzt werden, aber diese Übersetzung ändert und verzerrt seine Bedeutung, denn was damit gemeint ist, ist, wie die Gelehrten überwiegen, (Das Gottespreisen mit: Lob sei Gott, Lob sei Gott, es gibt keinen Gott außer Gott, und Gott ist groß), daher sollten diese Begriffe nicht übersetzt, sondern transkribiert und dann ihre wahrscheinliche Bedeutung in der Fußnote erklärt werden. Siehe die Begriffe in Tabelle 5.

Begriff Bedeutung auf Arabisch Begriff Bedeutung auf Arabisch
أبو لهب كبير المشركين ذكاة صدقة تُخرج سنويًا بمقدار معين على نسب معينة
إخلاص نقاء/ إخلاص في العبادة جهاد جهاد النفس/ قتال المعتدي
أخ أخ في القرابة أو في الدين أو في الإنسانية الدين ملة/ طاعة/
أصحاب الفيل قوم أبرهة رقيم اسم قرية/ اسم جبل/ اسم وادي/ اسم كلبهم/ قوم من أهل الشراة/
أف نبرة صوتية للتعبير عن التضجر أُم الكتاب علم الله/ الحلال والحرام/ الكتاب الذي لا يبدل/ أصل الكتاب في اللوح المحفوظ/
آل عمران موسى وهارون والمسيح عيسى بن مريم أمانة التسيير والتخيير للانسان
أعراف سور بين الجنة والنار الباقيات الصالحات التسبيح بقوله: سبحان الله والحمد لله ولا اله الا الله والله أكبر
أحزاب مجاميع المشركين يوم غزوة الخندق أولو العزم الرسل الذين أُمروا بالقتال/ العرب من الأنبياء/ من أصابه بلاء بغير ذنب من الأنبياء/
أنفال كثير العطاء/ صلاة النافلة/ الغنائم/ السرايا التي تتقدم الجيش/ رمضان شهر هجري أُنزل فيه القرآن وكُتب فيه الصيام

Tabelle 5

 

3.7. Formaler Satz

Unter formalem Satz versteht man hier die Übersetzung der Bedeutung des Satzes, Halbsatzes, Phrasen oder Wörter im Satz. Der formale Satz hilft dabei, alle Originalsätze einzeln ohne Vermischung zu übersetzen, eine Klassifizierung der Begriffe durchzuführen und Beinahe zwischen den beiden Sprachsystemen zu bringen. Es garantiert auch, alle Äquivalente des Satzes zu berücksichtigen sowie die Sätze nicht miteinander abgekürzt oder umgetauscht zu übertragen, oder dass ein Extrasatz hinzugefügt wird. Es hilft auch dabei, die Sätze im Text erkennbar zu machen.

3.8. Formaler Text

Hiermit unterscheidet die Untersuchung zwischen zwei Arten vom formalen Text, nämlich der allgemeinen Textform und dem formalen Text. Zum ersten steht der Zieltext (ZT) an derselben Stelle genauso wie im Ausgangstext (AT) und weist dieselbe Seitennummerierung auf. Zum zweiten ist der formale Text, in dem soweit wie möglich die Reihenfolge der Sätze im Text beibehalten wird, mit der Verpflichtung keine Sätze hinzuzufügen oder zu streichen und keinen Satz gegenüber einem anderen vorzuziehen oder zu verzögern. Dadurch bleibt die Kohärenz des Textes erhalten und der Text ist leicht verständlich. Die Nichtbeachtung des formalen Textes führt zum Verlust des Inhalts und der Bedeutung des AT im ZT. Der Leser gerät in ein Labyrinth des Textes, sodass seine Gedanken verwirrt werden und man unfähig ist, den Inhalt des AT oder Bedeutung zu verstehen.Obwohl der formale Text hier bedeutet, die Reihenfolge der Sätze im Text beizubehalten und keine Sätze einzuführen, zu verzögern oder miteinander zu verschmelzen, wird darauf hingewiesen, dass die Übersetzung aus dem Arabischen ins Deutsche die Aufteilung eines arabischen Satzes in zwei Sätze erfordert, falls der arabische Satz zwei Verben enthält, weil es sonst unmöglich ist, ihn ins Deutsche zu übersetzen, weil der deutsche Satz das Vorhandensein eines einzigen Verbs in einem Satz erfordert. Hierzu könnten der Hauptsatz und der Nebensatz im Deutschen betrachtet werden, im Gegenzug zum arabischen Satz, der zwei Verben enthalten kann. Ein Beispiel dazu ist der Vers (الَّذِينَ إِذَا أَصَابَتْهُم مُّصِيبَةٌ قَالُوا إِنَّا لِلَّهِ وَإِنَّا إِلَيْهِ رَاجِعُونَ) (سورة البقرة. أية 156) (: „die, wenn sie ein Unglück trifft, sagen: „Wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir zurück.“ (Bubenheim, Su. 2, V. 156, S. 24) Die Elemente des Formalismus können in der folgenden Skizze veranschaulicht werden: Skizze 1 4. Methoden des FormalismusVon den Übersetzungstheorien könnte bei der Implementierung des Formalismus in der Übersetzung profitiert werden, da es bereits einige Theorien gibt, die vollständig mit dem Formalismus in der Übersetzung übereinstimmen, worüber in den folgenden Zeilen gesprochen wird:

4.1. Sprachtheorie

Eine der Theorien, die den Gebrauch des Formalismus bei der Übersetzung anpassen könnte, ist die Sprachtheorie, so basiert sie auf der Wörterebene auf der Tatsache, dass der ZT aus Wörtern besteht, die das einzige objektive Material sind, das dem Übersetzer zur Verfügung steht, dessen Arbeit von der Übertragung dieser Wörter abhängt. Auf der Ebene des Textes betrachtet die Sprachtheorie den Text als dimensionale Einheit, die aus einer Gruppe von Wörtern nach bestimmten Strukturen besteht. Dementsprechend konzentriert sie sich auf die präzise Ersetzung von Wörtern im Rahmen der Linguistik. (Siehe, Bühler, 1943)

Der Sprachtheorie zufolge gibt es zwei Ebenen der Übersetzung. Die erste sucht nach der sprachlichen Äquivalenz, die der sprachlichen Einheit im AT entspricht, während die zweite sich auf der Suche nach der Bedeutung konzentriert, die der Autor des Textes durch die sprachliche Ebene vermitteln wollte.

 

4.2. Kommunikative Übersetzung

Bei der kommunikativen Übersetzung geht es darum, durch ZT eine Wirkung auf den Leser zu erzielen, die der Wirkung des AT in jeder Hinsicht nahekommt. Die Aufgabe des Übersetzers besteht darin, beim Empfänger in der ZS eine Wirkung zu schaffen, die der Wirkung beim Empfänger in der AS ähnelt. (Siehe, Felber, 2013)

 

4.3. Semantische Übersetzung

Bei der semantischen Übersetzung wird versucht, Wörter in der AS durch Wörter in der ZS zu ersetzen, die die richtige semantische Bedeutung besitzen, und im ZT die präzisen Konnotationen darzustellen, die für den ursprünglichen Kontext entsprechend der sprachlichen und grammatikalischen Struktur spezifisch der Zielsprache ermöglicht sind. Es wird darauf hingewiesen, dass die Aufgabe des Übersetzers darin besteht, die im Kontext enthaltene Bedeutung innerhalb der Grenzen der Grammatik und Semantik der ZS wiederzugeben.

Bei der semantischen Übersetzung geht es darum, die Form des AT, sei es auf phonetischer, morphologischer oder lexikalischer Ebene, in der ZS zu bewahren. Die semantische Übersetzung dient dazu, die kontextuelle Bedeutung des AT entsprechend den grammatikalischen und semantischen Merkmalen des AT zu übertragen. Außerdem befasst sich auch mit dem AT und Autor des Originaltextes.

 

4.4. Transliteration

Transliteration besteht darin, die Buchstaben einer Sprache durch die Buchstaben einer anderen Sprache darzustellen, d. h. einen Begriff so zu schreiben, wie er ausgesprochen wird, mit den Buchstaben der Sprache, in die er übersetzt wird. Diese Technik wird häufig verwendet, um religiöse, wissenschaftliche und technische Begriffe ins Arabische zu übersetzen, wie z.B das Wort ,,Dschihad“.

 

  1. Einfluss des Formalismus auf der Übersetzung der Koranauslegung

In diesem Zusammenhang untersucht die vorliegende Arbeit vier Übersetzungen, die jeweils eine große Gruppe von Übersetzungen exemplarisch demonstrieren soll, die derselben Methodik und demselben Übersetzungsstil folgen: Die erste, also die erste Übersetzung ins Deutsche, ist die Übersetzung von Schweigger 1616. Sie vertritt die Altübersetzungen der Koranauslegung bis zum 18. Jahrhundert, der Lange 1688, Nerretter 1703 und Arnold 1746 folgten. (Siehe, Hoffmann, S. 4:5) Die zweite ist die Megerlins 1772 Übersetzung, die als Entwicklungsphase in der Übersetzung der Koranauslegung zählt. Die dritte ist Hennings Übersetzung 1901, die ein Beispiel der modernen Übersetzungen der Koranauslegung ist. (Siehe, Radscheit, 1999) Viele nachfolgende Übersetzungen stützten sich darauf. Schließlich ist die Übersetzung von Paret 1962, die als wissenschaftliche Übersetzung geschildert wird.

5.1. Einfluss auf Altübersetzungen

Wie oben darauf hingewiesen behandelt die vorliegende Arbeit die Übersetzung von Schweigger als exemplarisches Beispiel für die Altübersetzungen. Seine Methodik wurde durch spätere Übersetzungen von Lange, Nerreter und Arnold nachgeahmt. In diesem Zusammenhang wird auch auf einem weiteren Beispiel der Altübersetzungen basiert, nämlich der Megerelins Übersetzung, die als Weiterentwicklung der Altübersetzungen gilt und sich von der Methodik der Schweiggers Übersetzung befreit.

5.1.1. Formalismus bei Schweiggers Übersetzung

Ziel der Analyse von Schweiggers Übersetzung ist es, das Ausmaß der Einhaltung des Formalismus in all ihren Formen zu überprüfen. Außerdem wird untersucht, inwieweit sich die Nichteinhaltung des Formalismus auf die Qualität der Übersetzung auswirkt.

5.1.1.1. Allgemeine Formalismus

Es liegt auf der Hand, dass der Koran mit dem Titelblatt beginnt. Dem Titelblatt folgt Alfātiḥat. Dann kommen die 113 Suren des Koran. Überprüfung vom Schweiggers Werk zeigt aber, dass dem Titelblatt eine Vorrede von sechs Seiten folgt, in der er über den Koran als die türkische Religion spricht und der Koran zurückgewiesen wird. Nach der Vorrede kommen drei Bücher: das erste heißt "MAHOMET", das mit Seite eins beginnt und mit Seite 321 endet. Diese handelt es sich nicht von der Übersetzung der Koranauslegung, sondern um die Biografie des Propheten Muḥammad aus seiner Perspektive. Unter dem Titel ,,Das ander Buch deß Alcorans” ,,In welchem begriffen wird das Gesätz/so Machomet den Saracenern gegeben hat.” gibt es das zweite Buch auf Seite 329. Es widmet sich kritisch den islamischen Lehren und versucht, diese Lehren mit christlichen Lehren zu vergleichen. Dem zweiten Buch folgt die Übersetzung der Koranauslegung erst im sogenannten ,,Das dritte Buch des Alcorans: In welchem ebenmessig das mahometische Gesetz begriffen wird”. (Schweigger, 1659, S. 555) Dem dritten Buch des Koran folgt ein Anhang auf Seite 928, der die christliche Lehre diskutiert. Er hat nichts mit der Übersetzung der Koranauslesung zu tun. Nach dem Anhang stehen sechs Seiten, die weder nummeriert oder betitelt sind.

Die Lage der Suren ist verändert. Einige Suren sind nicht übersetzt, so beginnt die Übersetzung mit der ersten Sure (Alfātiḥa). Dann wird Sure Al-Baqarah nicht direkt danach übertragen, sondern Sure (Ṭaha). Daher fehlt die Übersetzung von 16 Suren: Āl ʿImrān, An-Nisāʾ, Al-Māʾidah, Al-Anʿām, Al-Aʿrāf, Al-Anfāl, At-Taubah, Yūnus, Hūd, Yūsuf, Ar-Raʿd, Ibrāhīm, Al-Ḥijr, An-Naḥl, Al-Isrāʾ, Al-Kahf und Mariam. Darüber hinaus beginnt die Übersetzung jeder Sure nicht mit der Übersetzung der Sure selbst, sondern mit einer Erklärung von Schweigger. Bei der Übersetzung existieren am Rand Bemerkungen. Dies weist darauf hin, dass Schweigger den allgemeinen Formalismus im ganzen Werk nicht beibehält. Die Nichteinhaltung des allgemeinen Formalismus hat eindeutig negative Auswirkungen und führt zu Folgendem:

  1. Abweichung vom ursprünglichen Ziel, nämlich der Übersetzung. Demzufolge entfernt sich der Übersetzer von der Übersetzung und wendet sich dem Verfassen von Teilen zu, die nichtwissenschaftlichen Zwecken dienen, sondern missionarisch.

2.      Eine fast vollständige Änderung des AW im ZW3.      Inhaltsverzerrung des AW4.      Hinzufügen von Teilen, die nicht im AW nicht stehen 5.      Verbergung einiger Teile des AW6.      Der Leser wird in die Irre geführt da er erwägen könnte, dass die hinzugefügten Teile ein Teil des AW wären.7.      Irreführung des Lesers, der nach einer Übersetzung der Koranauslegung sucht, indem ihm andere Bücher vorgelegt werden.8.      Schwierigkeiten beim Zugriff auf eine Übersetzung des Koran.9.      Unrechtmäßige Usurpation der Übersetzungsfreiheit.10.  Dem Leser falsche Ideen vermitteln.

 

5.1.1.2. Formaler Titel

Wenn das Titelblatt vom Schweiggers Werk mit dem Originalen des Koran verglichen wird, zeigt sich ein großer Unterschied. (Siehe Abb. 1 u. 2). Es liegt auf der Hand, dass der Koran mit der Phrase (القرآن الكريم) betitelt ist, was zu (der heilige Koran/ der edle Koran) übersetzt werden könnte, aber im Titelblatt der ersten Auflage vom Schweiggers Werk heißt es nicht genauso wie im Originalen, sondern ,,AL CORANUS MAHOMETICUS, Das ist: Der Türken Alcoran/ Religion und Aberglauben. Auß welchem zu vernemen/Wann unnd woher ihr falscher Prophet Machomet seinen ursprung oder anfang genommen...Benebens von der Türcken Gebett/Allmosen/Fasten/sampt andern Gottesdiensten und ceremonien, erstlich auß der Arabischen in die Italianische: Jetzt aber inn die Teutsche Sprach gebracht. Durch hern Schweiggern/Predigern zu unser Frauen Kirchen inn Nürnberg/sampt dessen bengefügten Vorrede/inn drenen unterschiedlichen Theilen/und angehengtem ordentlichem Register inn den Druck gegeben." (Schweigger, 1659, S. Titelblatt)
                        Abbildung 1                                                       Abbildung 2 Obwohl Schweigger im Titel seines Werkes angibt, dass es Kommentar und Auseinandersetzungen enthält, ist das Werk als Übersetzung des Korans bekannt und hätte auch eine Übersetzung sein sollen. Diese Kritik an Schweiggers Übersetzung ist kritisierbar, weil Schweigger den Koran aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt. Dies ist jedoch ein schwerwiegender Fehler und ein Abweichen vom Formalismus. In der Wirklichkeit übersetzt er nicht den Koran, sondern die Meinungen und Interpretationen des italienischen Übersetzers, was zu einer Abweichung von der Übersetzung und dem Erscheinen des Werkes in dieser kritisierten Form führt.Wenn der Titel von Schweigger übertragen wird, so bedeutet „Al Coranus Mahometicus“ „muhammadanische Koran“. Dann beschreibt er den Koran als die türkische Religion und Aberglauben, den Propheten Muḥammad als ein falscher Prophet und die Säulen des Islam als die die türkischen Gottesdiensten und Zermonien. In den späteren Auflagen wurde der Titel ein bisschen verändert, so blieb am Anfang die Aussage ,,Al Coranus Mahometicus”, aber die andere Beschreibung wurde modifiziert zu: ,,Das ist der türkische Religion/ Gesetz und Gottslästerliche Lehre/ mit einer schrifftmässigen Widerlegung der jüdischen Fabeln/ mohamedischen Träumen”. Auf diese Weise hält Schweigger den formalen Titel des Originals nicht ein, was zu Folgendem führt:1.      Veränderung des Titels2.      Äußerung der eigenen religiösen Neigung3.      Äußerung eigener Meinung4.      Abweichung von der Wissenschaftlichkeit5.      Verschlechtung des Rufs des AW6.      Verzerrung des AW durch den Titel      

5.1.1.3. Formaler Buchstabe

Bei näherer Betrachtung der Übersetzung der Suren in Schweigers Werk, stellt man fest, dass Schweigger alle unzusammenhängende Buchstaben in der Übersetzung löscht. Er streicht (Tasīnmīm) von der Suren Asch-Schuʿarāʾ und  Al-Qaṣaṣ, (TaSīn) von der An-Naml, (Aleflāmmīm) von den Al-ʿAnkabūt, Ar-Rūm, Luqmān und As-Sajdah, (Ṣād) von der Ṣād, (Ḥamīm) von den Ġāfir, Fuṣṣilat, Asch-Schūrā, Az-Zukhruf, Ad-Dukhān, Al-Jāthiyah und Al-Aḥqāf, (Qāf) von der Qāf, und letztlich (Nūn) von Al-Qalam. (Schweigger, 1659, S 637: 725) Diese Löschung hat Folgendes zur Folge:

1.      Streichung eines Teils des Textes ohne wissenschaftliche Begründung2.      Schwierigkeiten bei der Identifizierung von Suren3.      Löschen wichtiger Elemente, die bei Gott, ein Geheimnis, einen Zweck und eine Bedeutung haben.

 

5.1.1.4. Formale Nummerierung

Der Koran ist nummeriert: Seiten, Suren und bis hin zu den Versen innerhalb der Suren werden nummeriert, was die Suche nach den Suren und Versen sowie die Identifizierung erleichtert. Hinsichtlich des Werkes von Schweigger, so hält er darin die formale Zahl nicht ein. Die Nummern der Suren werden mit lateinischen Ziffern geschrieben. In der Übersetzung fehlt Nummerierung der Verse. Der Vers endet mit einem Stichpunkt, der die Nummer des Verses ersetzt. Dies erscheint klar im ganzen Werk, was sowohl die Suren als auch die Verse unerkennbar macht. Das Löschen der Nummern führt zu Folgendem:1.      Der Übersetzer erlaubte sich, ganze Suren zu löschen und die Anordnung der Suren zu ändern2.      Schwierigkeiten beim Erkennen von Suren und Versen3.      Dies erlaubt dem Übersetzer einige Versstellen zu ändern, einige Verse mit anderen zu kombinieren und einige Verse zu streichen.

 

5.1.1.5. Formales Zeichen

Es ist bekannt, dass Verse im Koran mit der darin eingezeichneten Versnummer enden, die das Ende eines Verses und den Anfang eines neuen Verses anzeigt. Allerdings begnügte sich Schweigger damit, am Ende jedes Verses einen Schrägstrich zu setzen, was zu den gleichen Ergebnissen der Streichung von der Versnummerierung führt.

 

5.1.1.6. Formale Äquivalenz

Im gesamten Werk achtet Schweigger nicht auf die Übersetzung derselben Wörter festzulegen, sondern er übersetzt andere, die im Originaltext nicht vorhanden sind. So übersetzt er nicht den Namen der Sure, sondern nennt sie lediglich als Kapitel, was die Bedeutung ändert. Es wäre besser gewesen, den Ansatz der Transliteration zu nutzen, um dieses Wort zu vermitteln, für das es im Deutschen keine Entsprechung gibt. (Siehe Schweigger, 1659, Beginn der Suren)

Andrerseits kürzt er sie in einigen Suren zu (Im Namen X) ab. (Ebid, S. 567:800) Darüber hinaus verschmelzt er die Basmala-Form mit dem ersten Vers einiger Suren. Das zeigt sich beim Übersetzen der (Al-Fātiḥah), so überträgt er sie als ein Teil des ersten Verses. Er übersetzt sie nicht als separaten Vers, sondern kombiniert ihre Übersetzung mit der Übersetzung des zweiten Verses, als ob die beiden Verse ein Vers wären. (Ebd. S. 555)

Als ein Beispiel der Nichteinhaltung von der formalen Äquivalenz erwähnt die vorliegende Arbeit die Übersetzung der Sure (Al-Fātiḥah) von Schweigger. Beim Übersetzen des zweiten Verses (الحمد لله رب العالمين), was (Gelobt sei Gott, Herr der Welten) bedeutet, übersetzt er das erste Teil davon (الحمد لله) nicht. Das zweite Teil davon: (رب العالمين) (Herr der Welten) übersetzt er nicht präzise, so überträgt er das Wort (العالمين), was die Welten meint, mit ,,Dinge”. Der dritte Vers (الرحمن الرحيم) übersetzt er auch gar nicht, sondern er streicht ihn aus. Bei der Übersetzung des vierten Verses (مالك يوم الدين), was (Herr des Gerichtstages) bedeutet, übersetzt er nicht die Wörter, sondern setzt Äquivalente ein, die nicht im Koran stehen, so überträgt er den Vers mit ,,Richters des zukünftigen Gerichts”. Vielmehr fügt er ihm andere Bedeutungen hinzu, die er nicht im Vers enthalten sind, nämlich ,,der da ist hochgelobtes allezeit”. Den fünften Vers (اياك نعبد واياك نستعين), was (Ihnen dienen wir und von Ihnen bestellen wir Hilfe) bedeutet, überträgt er ihn mit anderen Äquivalenten, die er nicht umfasst, und zwar ,,dich bitten wir/ auf dich haben wir unser vertrauen”. (Ebd. S. 555)

Nichteinhaltung der formalen Äquivalenz in all seinen Formen führt in Schweiggers Übersetzung zu Folgendem:

1.      unkorrekte Übersetzung2.      Änderung der ursprünglichen Bedeutung3.      der Übersetzer erlaubt sich, Verse zusammenzuführen und Verse oder Teile von Versen zu löschen4.      keine sorgfältige Beachtung der wahren Bedeutungen

 

5.1.1.7. Formaler Text

Im Rahmen der Übersetzung von der Koranauslegung betrachtet die vorliegende Arbeit die Sure als einen Text. Was die allgemeine Textform betrifft, so sind manche Suren des Koran in Schweiggers Werk nicht vorhanden, so fehlen dabei, wie schon erwähnt, die ersten 18 Suren (Siehe Ebd. S. 567). Außerdem ist die Lage der Suren verändert. Die Sure (Ṭā-Hā) (طه) nimmt die Lage der zweiten Sure des Koran (Al-Baqarah) (البقرة) ein. Darüber hinaus führt er nach der Sure (Al-Fātiḥah) und am Anfang jedes Kapitels (Sure) eine Vorrede von Schweigger ab. Dann kommt die Übersetzung der Sure, der am Ende ein langes Kommentar folgt. (Ebd, S. 555:800) Auf diese Weise weicht Schweigger von der allgemeinen Textform ab. Als Ergebnis davon, ist, dass es dem Leser bei der Übersetzung erschwert wird, den Koran im Allgemeinen und die Suren insbesondere zu erkennen.

Was den formalen Text betrifft, so streicht Schweigger einige Verse aus, z.B. da erwähnt er beispielsweise nicht den ersten Vers der 20. Sure (Ṭā-Hā) (طه) (Ebd. S. 567). Im Allgemeinen hält sich Schweigger bei der Übersetzung der Suren des Koran nicht an die Übersetzung der ursprünglichen Äquivalente. Ein Beispiel hierfür ist die Übersetzung des zweiten Verses der Sure (Ṭā-Hā) (مَآ أَنزَلۡنَا عَلَيۡكَ ٱلۡقُرۡءَانَ لِتَشۡقَىٰٓ), was auf Deutsch bedeutet: (Wir haben den Alcoran nicht auf dich, damit du unglücklich bist), den er zu (Wir haben dir den Alcoran nicht böser Meinung gegeben) übersetzt. (Ebd., S. 567). Da einige Verse gelöscht wurden, erscheinen viele Verse nicht in der richtigen Reihenfolge. Er ersetzt Verse durch Verse und Wörter und verschmelzt einige Verse miteinander. Er hält sich auch nicht an die formale Nummerierung und an formale Zeichen, was sich im gesamten Werk zeigt. Bei der Übersetzung existieren am Rand Bemerkungen. (Ebd., S. 679)

5.1.2. Formalismus Megerlins Übersetzung

Megerlins Übersetzung erschien im Jahre 1772. Sie ist die älteste deutsche Übersetzung direkt aus dem Arabischen. Hinsichtlich Megerlins Übersetzung wird deutlich, dass er sich auch nicht an bestimmte Formen des Formalismus hält. Die folgenden Zeilen liefern eine Analyse dieser Übersetzung im Hinblick auf den Formalismus.

5.1.2.1. Allgemeiner Formalismus

Was die Bindung an den allgemeinen Formalismus angeht, so ist Megerelins Werk viel besser als ältere Werke. Tatsächlich gilt es als positive Weiterentwicklung für die Übersetzung der Koranauslegung, jedoch entspricht Megerlin nicht vollständig den Anforderungen des allgemeinen Formalismus des Koran, so beginnt er seine Übersetzung mit dem Titelblatt. Dem Titelblatt folgt eine Seite mit der Verherrlichung einiger Namen. Dann steht bis zur Seite 10 eine vierseitige Widmung, in der am Anfang der Kaiser und dessen Mutter gepriesen werden. In der Widmung erwähnt Megerlin, dass der Zweck der Übersetzung darin liegt, den türkischen Sultan zum Christentum zu bekehren. (Megerlin, 1772, S. 7:10) Der Widmung folgt eine Einleitung. Auf Seite 16 der Einleitung befindet sich ein Porträt des Propheten Muḥammad, der in der Gestalt eines türkisch aussehenden Mannes mit Bart und Turban gezeichnet ist. Unter dem Porträt steht der Bildunterschrift ,,Mahumed, der falsche Prophet“ geschrieben. (Ebd. S. 16) Nach dem Porträt wird die Einleitung bis zur Seite 36 ergänzt. (Ebd., S. 36) Der Übersetzung folgt ein Register, der eine Beschreibung über alle Suren des Koran nach ihren Namen und Zahlen der Verse enthält. Er endet auf Seite 876.

Die Nichtbeachtung des allgemeinen Formalismus führt zu negativen Ergebnissen, so schädigt sie den Ruf des Werkes. Obwohl die Übersetzung als gute Übersetzung beschrieben werden kann, hat ihr die Einleitung einen schlechten Ruf gegeben, dass Goethe sie als ,,elende Produktion“ beschreibt. (D. A. Sonntagsblatt, 2000) & (Frankfurter Gelehrten Anzeigen, 1772) Eine mit C.B. unterzeichnete Kritik, in der die Übersetzung mit einer anderen verglichen wird, findet sich im 17. Band der Zeitschrift „Allgemeine deutsche Bibliothek von 1772. (Krämer, 2014, S. 77)

Außerdem erlaubt sich Megerlin dem Koran einige Teile hinzuzufügen, die im Koran nicht stehen, und unanständig über die islamischen Heiligtümer zu schreiben, was zu negativen Wirkungen auf die Übersetzung führen kann. Darüber hinaus resultiert aus der mangelnden Einhaltung des allgemeinen Formalismus von Megerlin, dass er den Ansatz des Beleidigens und Fluchens statt der wissenschaftlichen Kritik und Analyse verfolgt. Im Vorwort beschreibt er den Koran als Fabelbuch und den Propheten Mohammed als der falsche Prophet und Antichrist. (Megerlin, 1772, S. 10:36)

5.1.2.2. Formaler Titel

Zu der originalen Überschrift des Koran fügt Megerlin einige Wörter hinzu, die sich im Titelblatt des Koran nicht befinden, so schreibt er ,,Die türkische Bibel”, was unkorrekte Informationen über den Koran gibt, so beschränkt sich der Koran nicht nur auf die Türken, sondern er ist das heilige Buch aller Muslimen. Auf diese Weise bricht er den formalen Titel.

 

                          Abbildung 3                                                      

 

5.1.2.3. Formaler Buchstabe

Wie oben darauf hingewiesen wurde, haben einige Suren des Koran am Anfang unzusammenhängende Buchstaben, deren die von Gott beabsichtigte Bedeutung bisher nicht bekannt ist, deshalb sollten sie bei der Übersetzung transliteriert werden. Bei der Übersetzung von Megerlin werden sie aber falsch übertragen. Beispielsweise schreibt er sie am Anfang des ersten Sure Al-Baqarah (Die Kuh) ALM. (Megerlin, 1772, S. 38). Auf diese Weise gibt die Schrift von Megerlin vielleicht andere Bedeutung als die vom Gott beabsichtigt wird, so wird mit ,,ALM“ auf Arabisch (Schmerz) gemeint. Daraus geht es aus, dass die Nichteinhaltung des formalen Buchstaben unkorrekte Bedeutung weitergeben könnte. Eher sollte er sie mit ,,AlifLāmMīm“ übertragen und in der Fußnote darauf hinweisen.

 

5.1.2.4. Formale Nummerierung

Bezüglich der Einhaltung der Seitenzahlen hält sich Megerlin nicht daran. Zum Beispiel steht Al-Fātiḥah im Koran auf Seite Nr. 1, aber in Megrelin Übersetzung steht es auf Seite Nr. 37. Was aber die Nummerierung der Suren und Verse angeht, hält er daran fest, wie sie im Koran steht.

 

5.1.2.5. Formales Zeichen

Obwohl Megerlin jeden Vers mit einer Zahl beendet, fehlen die Zeichen des Versendes. So steht die Nummer nicht in einem Zeichen wie im Original. Dies führt dazu, die Verse schwer zu finden sind.

 

6.1.2.6. Formale Äquivalenz

Das Erste, was in Megerlins Übersetzung auffällt, ist das mangelnde Engagement für die Übersetzung der Originalwörter. Beispielsweise übersetzt er das Wort (سورة) (Sure) als Kapitel. Er überträgt noch das Wort (الرحمن) in der Basmalah-Form als (Liebhaber). Außerdem überträgt er nicht das gleiche Vokabular des Originaltextes, sondern ersetzt es durch vage Entsprechungen im Deutschen. Ein Beispiel dafür ist, dass er das Wort (الغيب) im dritten Vers der Sure Al-Baqarah als (ein Geheimnis) übersetzt.  (Megerlin, 1772, S. 37) Darüber hinaus versucht er, einige Phrasen zu den Versen in Klammern hinzuzufügen. Beispielsweise fügt er im dritten Vers der Sure Al-Baqarah die Phrase (zur bestimmten Zeit) zur (und sie verrichten das Gebet), und zur Phrase (und von dem, was Wir ihnen gegeben haben, geben sie aus) die Phrase (zum Almosen) hinzu. (Ebd, 1772, S. 37:38) Dies wird in der Übersetzung von Anfang bis Ende wiederholt. Die Nichtbeachtung des formalen Äquivalents hat dazu geführt, dass die Übersetzung semantische Fehler enthält.

5.1.2.7. Formaler Text

Bei der Übersetzung von Megerlin verpflichtet er sich nicht dem formalen Text, so begnügt er nicht mit der Übersetzung des Textes genauso, wie er ist, sondern schreibt Kommentare vor dem Beginn und nach dem Ende der Suren zu schreiben, die nicht im Koran stehen, was dazu führt, dass die Suren unerkennbar sind und manipulierende Informationen enthalten. Beispielsweise schreibt er vor der Sure Al-Baqarah die folgende Einleitung: Des Alkoranos 2tes Kapitel, betitelt von der Kuh (aus 4 Mos. 19, I. Sq). Es ist von Medina, und hält (als das alerlängste) 286 Verse. (Ebd, S. 38) Nach dem Ende der Sure schrieb er außerdem: Ende der zweiten, allerlängsten Sura, oder des Kapitels von 286 Versen. (Ebd. S. 97)

Tatsächlich hält er sich aber bei der Übersetzung von Versen an den formalen Text. Er übersetzt die Verse an ihrer Stelle und in der gleichen Reihenfolge. Außerdem werden die Verse weder durch andere ersetzt, noch Verse verkürzt oder Verse mit anderen verschmolzen, was seine Übersetzung von den früheren Übersetzungen unterscheidet.

Im Allgemeinen hat sich der Mangel an Formalismus auf Übersetzung ausgewirkt, so hat die Hinzufügung einer feindseligen Einleitung den Ruf dieser Übersetzung getrübt, obwohl diese Übersetzung selbst eigentlich viel besser als die früheren Übersetzungen ist. Darüber hinaus führte die Nichteinhaltung aller Arten formaler Äquivalenz zu semantischen Fehlern.

5.2. Aktuelle Übersetzungen

Mit Aktuellen Übersetzungen sind diejenigen gemeint, die vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart herausgegeben wurden. In diesem Zusammenhang konzentriert sich die Untersuchung nur auf zwei aktuelle Übersetzungen, die als Grundlage der meisten aktuellen Übersetzungen gelten können, bzw. noch in akademischen und populären Kreisen verwendet werden und einen Zeitraum umfasst, der sich vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bis zum Jahr (2003 n. Chr.) erstreckt, und zwar die von Henning und Paret.

5.2.1. Formalismus bei Hennings Übersetzung

Hennings Übersetzung, die 1901 veröffentlicht wurde, zählt bei Politikern, Professoren, Orientalisten und Schriftstellern die relevanteste, so wurde sie mehrmals von ihnen überprüft und wieder aus verschiedenen Gründen veröffentlicht: er pflegt die Schlichtheit bei der Formulierung der Übersetzung und vermeidet die Affektiertheit, so hat er die Formulierung einfach gehalten, wie es der deutschen Sprache angemessen ist. Außerdem bewahrt er bei der Übersetzung die Nähe zur Bedeutung des Koran. Hoffmann weist auf eine Tatsache bei der Übersetzung von Henning hin, dass er manchmal deutsche Ausdrücke erfindet, die den Begriffen des Koran passen können. (Rašīdī, S. 11) Ein weiterer Grund für den Erfolg dieser Übersetzung liegt darin, dass sie wegen ihrer Nähe zur Syntax des Originals vor allem bei Muslimen als sehr verlässlich gilt. (Schimmel, 1998, S. 6)

5.2.1.1. Formaler Titel

Hennings Übersetzung zeigt, dass er nicht den formalen Titel einhielt, so heißt seine Übersetzung ,,Der Koran“ genauso. Auf diese Weise fehlt das Wort (der edle), weil der Titel des Koran (القرآن الكريم) lautet. Sogar fügt er zwei übersetzungsunschädliche Sätze hinzu, und zwar: ,,Aus dem Arabischen übertragen und mit einer Einleitung versehen von Max Henning“ und „Verlag von Philipp Reclam jun. Leipzig“. (Henning, 1901, Titelblatt)                          Abbildung 4                                                       

5.2.1.2. Allgemeiner Formalismus

Tatsächlich hält Henning nicht vollständig den allgemeinen Formalismus des Koran ein, so stellt er bei seinem Werk einige Teile dar, die sich nicht im Originalkoran befinden. Dem Titelblatt folgt nicht die erste Sure, sondern ein Vorwort und eine Einleitung (Ebd., S. 2: 8). Nach der Einleitung kommt ein Kapitel, namens ,,Mohammed“. (Ebd., S. 8:27) Danach steht ein Kapitel über den Koran. (Ebd., S. 27: 31) Dem Koran-Kapitel folgt ein Kapitel über den Islam. (Ebd., S. 31: 36) Der hundertvierzehnten Sure folgen einige unnummerierten Themen: das Gilgamisch- Epos, Urreligionen und Antike Symbole, Deutsche Vor- und Frühgeschichte und Jüdische Religion und Weltanschauung. (Ebd., S. 610) Die Seitenform des Originalkoran bricht er, so schreibt er im Gegensatz zum Koran die Verse voneinander getrennt.  

5.2.1.3. Formaler Buchstabe

Betrachtet man die Übersetzung von Henning, wird deutlich, dass er die unzusammenhängenden Buchstaben nicht richtig übersetzt, da er zum Beispiel (الم) in (A.L.M) überträgt. Er hätte es mit der gleichen Aussprache im Arabischen (Aleflāmmīm) übersetzen sollen, weil niemand weiß, ob es sich um Buchstaben oder ein Wort handelt, das eine bestimmte Bedeutung vom Gott hat. Daher wird die Übersetzung in die entsprechenden Buchstaben in der ZS nicht korrekt.

Außerdem kennt niemand die beabsichtigte Bedeutung dieser unzusammenhängenden Buchstaben und weiß nicht, ob ihre Entsprechung in der ZS dieselbe Bedeutung ergeben würde. Daher müssen sie mit der gleichen Aussprache, genauso wie in der AS, in die ZS transkribiert werden.

 

5.2.1.4. Formale Nummerierung

Henning hält in seiner Übersetzung die formale Zahl nicht vollkommen ein. Da fehlen die Versenzahl bei der ersten Sure (Alfāteḥah), aber in den übrigen Suren stehen die Versenzahlen geschrieben, darüber hinaus sind die Suren schon in der Ordinalzahl nummeriert, so beendet jeder Vers in der ganzen Übersetzung außer der ersten Sure mit einer Nummer, was die Verse erkennbar macht. Das Engagement dafür bei der Arbeit führt zu Folgendem:1. Erkennbarkeit der Suren und Verse2. keine Änderung der Versstellen3. Verse werden nicht mit anderen kombiniert4. keine Löschung von einigen Versen.

 

5.1.1.5. Formales Zeichen

In der Übersetzung fehlen die Zeichen des Versende. In Hennings Übersetzung enden die Verse mit einer Zahl, aber die Zahl ist in der Zeichnung am Ende des Verses nicht zu finden, wie sie im Koran zu finden ist.

 

5.1.1.6. Formale Äquivalenz

Tatsächlich kommt Henning bei der Übersetzung dynamischer Äquivalente der wahren Bedeutung nahe, jedoch ist er bei der Übersetzung einiger wörtlichen Äquivalente nicht erfolgreich. Ein Beispiel hierfür ist die Übersetzung der Sure Al-Fātiḥah. Im vierten Vers übersetzt er das Wort (مالك), das auf Deutsch (der Herrscher) als (König) und das Wort (الصراط), das (Weg) bedeutet als (Pfad). (Henning, 1902, S. 37) Ein weiteres Beispiel: In der zweiten Sure (Al-Baqarah) überträgt er im zweiten Vers das Wort (المتقين), das (die Frommen) bedeutet, als (Gottesfürchtigen) und im dritten Vers das Wort (الغيب), das als kulturelle unübersetzbare Äquivalenz zählt, als (Verborgene). (Ebd., S. 37)

An Hennings Übersetzung könnte noch eine Kritik geübt werden, dass er sich bei Übersetzung einiger unübersetzbaren kulturellen Begriffe bemüht, so ist z.B. der Begriff (الإخلاص), den er die "Reinigung" überträgt, was die Ausgangsbedeutung verändert. Er sollte diesen Begriff translitieren. (Ebd., S. 610)

 

5.1.1.7. Formaler Text

Hinsichtlich der Einhaltung der allgemeinen Textform ist anzumerken, dass Henning sich nicht daran hält. Da das Werk viele Teile enthält, die im AW nicht vorhanden sind, erscheinen die Suren nicht in ihren Platz genauso wie im Koran, sondern sie werden von ihrem Platz verdrängt. Außerdem sind die Verse nicht nebeneinander geschrieben, wie es im Koran der Fall ist, sondern untereinander. Was den Formalen Text angeht, hält sich Henning weitgehend daran, mit Ausnahme der Beobachtungen, auf die die vorliegende Arbeit in den vorherigen Zeilen Bezug nimmt.

 

5.2.2. Parets Übersetzung

Parets Übersetzung erschien 2004 in Berlin. Sie gilt vielen als Referenz für moderne Übersetzungen. Teilweise wird sie als wissenschaftliche Übersetzung bezeichnet, stieß jedoch wegen der vielen Ergänzungen und Klarstellungen auf große Kritik. Wichtig hierbei ist die Konformität aller Formen des Formalismus, die in den folgenden Zeilen verdeutlicht wird.

5.2.2.1. Formaler Titel

Tatsächlich ist das Titelblatt von Parets Übersetzung weitgehend identisch mit der des Koran. Jedoch wird die Übersetzung von Parets Titel kritisiert, da er ihn – vielleicht aus doktrinären Gründen – nur als (der Koran) übersetzt, obwohl der Titel des Koran (der edle Koran) lautet. Die mangelnde Einhaltung des Formalen Titels zeugt daher von einer religiösen Voreingenommenheit, die weit von der Übersetzung entfernt sein muss, damit sie ihre Aufgaben auf das Genauste erfüllen kann.

 

                             Abbildung                                                   

5.2.2.2. Allgemeiner Formalismus

In der Tat entspricht Parets Übersetzung nicht dem allgemeinen Formalismus des Koran, da sie Teile und Anhänge enthält, die im Originaltext des Koran nicht vorhanden sind. Dem Titelblatt folgen die folgenden Anhänge:

  1. Vorworte“ (Paret, 2004, S. 3:16)
  2. Einleitungen (Ebd., S. 17:21)
  3. Der Inhalt (Ebd., S. 22)
  4. Sammlung und Überlieferung (Ebd., S. 25)
  5. Ausstattung (Ebd., S. 28)
  6. Theologische Kontroverse und moderne Koranforschung (Ebd., S. 31)
  7. Die Bedeutung des Korans für die Muslime (Ebd., S. 35)
  8. Textausgaben und Übersetzungen (Ebd., S. 40)
  9. Literatur (Ebd., S. 41)
  10. Verzeichnis der Bildtafeln (Ebd., S. 42)
  11. Literatur zum Verzeichnis der Bildtafeln (Ebd., S. 45)
  12. Katalog (Ebd., S. 46)
  13. Übersetzung (Ebd., S. 48: 1018).

Darüber hinaus fügt Henning am Ende der Übersetzung auch Teile hinzu, die im Koran nicht stehen. Nach der Übersetzung der Sure An-Nās kommen die folgenden Anhänge: 1.      Abkürzungen zitierter Literatur“ (Ebd., S. 1019)2.      Namen und Abkürzungen von Suren (Ebd., S. 1021) 3.      Surennamen und Abkürzungen angeordnet nach der Reihenfolge der Suren (Ebd., S. 1026)4.      Surennamen und -abkürzungen angeordnet nach dem Alphabet (Ebd., S. 1029) 5.      Bildanhang“ (Ebd., S. 1037)

 

5.2.2.3. Formale Äquivalenz

Betrachtet man Parets Übersetzung, wird deutlich, dass er sich bei der Übersetzung vieler Wörter nicht an die korrekten Äquivalente hält. Ein Beispiel hierfür ist die Übersetzung der Sure Al-Fātiḥah, beginnend mit dem Titel der Sure, deren Bedeutung tatsächlich völlig unbekannt ist. Ihre aktuelle Bedeutung ist eine Bemühung der Gelehrten. Einerseite überträgt er ihn syntaktisch unkorrekt. Das Wort ist Partizip I (die Öffnnende), während er dafür ein Substantiv davon (Eröffnung) benutzt, was ihrer korrekten Bedeutung widerspricht. Andrerseits ist die Übersetzung von der Bedeutungsseite weit entfernt. Außerdem, obwohl in der ZS entsprechende, korrekte und sichere Entsprechung mehrere Begriffe vorhanden sind, übersetzt er einiger Begriffe in den Versen nicht mit der richtigen Entsprechung. Ein Beispiel dazu ist die Übersetzung des Wortes (العالمين), das auf Deutsch (die Welten) bedeutet, so übersetzt er es (in aller Welt), was die Bedeutung des Verses ändert, da gemeint ist, dass Gott der Herr dieser Welt und des Jenseits ist, jedoch bedeutet die Übersetzung, dass Gott nur der Herr dieser Welt ist. Er überträgt auch das Wort (رب), was (Gott) bedeutet, als (Herr), die Phrase (ٱلَّذِينَ أَنۡعَمۡتَ) im siebten Vers, die (diejenigen, denen Du den richtigen Glauben erwiesen hast) bedeutet, in (denen du Gnade erwiesen hast), was (diejenigen, denen Du gnädig bist) bedeutet. Darüber hiaus nimmt er eine grammatikalische Änderung an einigen Begriffen vor, so übersetzt er beispielsweise das Wort (مالك) im vierten Vers, dessen grammatikalische Bedeutung darauf hindeutet, dass es (ein Substantiv) ist, so ändert er es in (Verb). Die Phrase (مَٰلِكِ يَوۡمِ ٱلدِّينِ), was auf Deutsch bedeutet: (dem Herrscher am Tag des Gerichts) lautet in der Übersetzung (der am Tag des Gerichts regiert!). (Ebd., S. 48) Dies wird in der gesamten Übersetzung wiederholt.

 

5.2.2.4. Formaler Text

Was die Einhaltung von der allgemeinen Textesform angeht, fällt auf, dass Paret sich nicht daran hält. Er platziert jede Sure auf separaten Seiten, im Gegensatz zum Koran, der seine Suren ohne Unterbrechung untereinander anordnet. (Siehe Ebd., S. 48ff). Dies ist nach dem Hinzufügen der Anhänge der zweite Faktor, der zu Änderungen der Positionen der Suren und allgemeinen Form des übersetzten Korans führt. Außerdem ist der Text nicht so gut formatiert (Justify), wie im ursprünglichen Koran.

In Bezug auf die Einhaltung des formalen Textes, also die Übersetzung des Textes in seiner jetzigen Form ohne Hinzufügungen oder Streichungen, fügt Paret einige Wörter oder Phrasen hinzu, die im AT nicht vorkommen. Bei der Übersetzung des zweiten Verses der Sure Al-Fātiḥah (ٱلۡحَمۡدُ لِلَّهِ رَبِّ ٱلۡعَٰلَمِينَ), deren Übersetzung ins Deutsche (Lob gehört Gott, dem Gott der Welten) sein könnte, fügt er dem Vers das Wrot (Menschen) hinzu, das darin nicht besteht: (Lob sei Gott, dem Herrn der Menschen in aller Welt) (Ebd., S. 48). Im übersetzten Text drängen sich eine Reihe von Erläuterungen und Kommentaren in eckige Klammern, die die Fremdartigkeit in der ZS erhöhen.

Zum anderen wird der Text durch eine Fülle von Einschuben überlastet, so daß von der ursprunglich intendierten leichten Lesbarkeit oft nichts ubrig bleibt. Als Beispiel sei Sure 112/1 f. in der Fassung der Taschenbuchausgabe zitiert: "1 Sag: Er ist Gott, ein Einziger, 2 Gott, durch und durch (er selbst)(?)(w. der Kompakte)(oder: der Nothelfer(?), w. der, an den man sich (mit seinen Noten und Sorgen) wendet, genauer: den man angeht?)." Wenn auch der niedrige Preis die Taschenbuchausgabe rechtfertigen mag, ist es mit Blick auf ein solches Textchaos zu bedauern, das die alte Ausgabe von 1966 vergriffen ist und der Verlageine Neuauflage nicht beabsichtigt. ( Radscheit, 1999, S. 18)

Als Ergebnis der Nichteinhaltung des Formalen Textes leidet die Übersetzung von Paret an eine große Mangel. Darauf weist Kermani hin: „... Parets Übersetzung ist besonders in ihrer Genauigkeit kritisiertbar. Sie ist nicht nur schlecht, sondern auch falsch, da sie eine falsche Vorstellung über den Koran gibt. Auf keinen Fall bietet sie dem Leser denselben Inhalt an, den die Verse in ihrem ursprünglichen Text enthalten ...“ (Rašīdī, S. 14)

 

5.2.2.5. Formale Nummerierung

In Bezug auf die Seitenanzahl bricht Paretes Übersetzung die formale Zahl, so entsprechen die Seiten der Übersetzung nicht den Seiten des ursprünglichen Koran, jedoch hält sie an die Suren- und Seitennummerierung ein, so stehen die Surenummer oben und die Versenzahl vor dem Vers.

5.2.2.5. Formales Zeichen

Was das formales Zeichen bei Paretes Übersetzung angeht, so hält sie daran nicht ein, einerseite ist kein Zeichen am Ende des Verses vorhanden, in dem sich die Versenzahl befindet, andrerseites werden mehrere Bilder am Ende der Übersetzung hinzugefügt, die nicht im ursprunglichen Koran stehen. (Ebd., S. 1037)

 

Schlußfolgerungen1. Aufrechterhaltung des Formalismus zählt als eine der Voraussetzungen für eine gute Übersetzung.

  1. Der präzise Begriff für die Übersetzung des Koran ist die Übersetzung der Koranauslegung.
  2. Formalismus erlaubt dem Übersetzer nicht, sich vom AT zu distanzieren. Er ermöglicht dem Leser, seine eigenen Schlussfolgerungen über den Text zu ziehen. Dadurch wird es wahrscheinlicher, dass die direkte Bedeutung des Textes erhalten bleibt und der Leser weniger vom Übersetzer beeinflusst wird.
  3. Formalismus gliedert sich in sieben Elementen: Allgemeine Formalismus, Formaler Titel, Formaler Buchstabe, Formales Zeichen, Formale Äquivalenz, Formaler Satz und Formaler Text.

3. Der allgemeine Formalismus bedeutet, die allgemeine Form des AW vom Titelblatt bis zum Ende ohne Hinzufügungen oder Streichungen im Zielwerk (ZW) einzuhalten, indem das ZW die originale Form des AW zeigt. 4. Gemäß dem Formalismus unterscheidet man zwei Arten von Titel, und zwar der Typische und Komplexe Titel.4. Nichteinhaltung des formalen Titel erlaubt dem Übersetzer seine religiöse Neigung zu äußern und demzufolge verdeutlicht die Leugnung an das Heiligtum des übersetzten Textes.

  1. Nichteinhaltung der formale Nummerierung macht einerseits den übersetzten Text erkennbar. Andrerseits führt zu einem Bruch mit dem allgemeinen Formalismus und dem formalen Text, da sich dadurch die allgemeine Form des Werkes und des Textes verändert.
  2. Nichteinhaltung des formalen Zeichen macht die übersetzten Verse erkennbar.
  3. Äquivalenze des Koran sind in fünf Kategorien eingeteilt: Homologe, Dynamische, Übersetzbare kulturelle, Übersetzbare beschreibende kulturelle und Unübersetzbare kulturelle Äquivalenz.
  4. Die Nichteinhaltung des allgemeinen Formalismus bei Schweiggers Übersetzung hat eindeutig negative Auswirkungen und führt zu Folgendem:
  5. Abweichung vom ursprünglichen Ziel, nämlich der Übersetzung, demzufolge resultiert sich, dass sich der Übersetzer von der Übersetzung entfernt und sich dem Verfassen von Teilen zuwendet, die nichtwissenschaftlichen Zwecken dienen.

12.  Fast vollständige Änderung des AW im ZW.13.  Inhaltsverzerrung des AW.14.  Hinzufügen von Teilen, die im AW nicht stehen. 15.  Verbergung einiger Teile des AW.16.  Den Leser in die Irre führen und zu glauben machen, als ob die hinzugefügten Teile ein Teil des AW wären.17.  Irreführung des Lesers, der nach einer Übersetzung der Koranauslegung sucht, indem ihm andere Bücher vorgelegt werden.18.  Schwierigkeiten beim Zugriff auf eine Übersetzung des Koran.19.  Unrechtmäßige Usurpation der Übersetzungsfreiheit.20.  Dem Leser falsche Ideen vermitteln.8. Schweigger hält den Formalen Titel des Originals nicht ein, was zu Folgendem führt:7.      Veränderung des Titels8.      Äußerung von religiösen Neigung9.      Äußerung eigener Meinung10.  Abweichung vom Wissenschaftsweg11.  Verschlechtung des Rufs des AW12.  Verzerrung des AW durch den Titel

  1. Löschung der Gestrichelten Buchstaben beim Schweiggers Werk hat Folgendes zur Folge:

1.      Streichung eines Teils des Textes ohne wissenschaftliche Begründung Äußerung von religiösen Neigung2.      Schwierigkeiten bei der Identifizierung von Suren3.      Löschen wichtiger Elemente, die beim Gott, ein Geheimnis, einen Zweck und eine Bedeutung haben.

  1. Löschen der Nummern und Zeichen beim Schweiggers Werk führt zu Folgendem:

4.      Der Übersetzer erlaubte sich, ganze Suren zu löschen und die Orte der Suren zu ändern5.      Schwierigkeiten beim Erkennen von Suren und Versen6.      Dies erlaubt dem Übersetzer einige Versstellen zu ändern, einige Versen mit anderen kombinieren und einige Verse streichen.

  1. Nichteinhaltung der Formalen Äquivalenz in all seinen Formen führt in Schweiggers Übersetzung zu Folgendem:

5.      Unkorrekte Übersetzung6.      Änderung der ursprünglichen Bedeutung7.      Dem Übersetzer erlauben, Verse zusammenzuführen und Verse oder Teile von Versen zu löschen.8.      Nicht sorgfältig darauf achten, die wahre Bedeutung zu verstehen9.      Missachtung der Heiligkeit des Textes

  1. Im Allgemeinen wirkt sich der Mangel an Formalismus auf Übersetzungen von Schweigger, Megerlin, Henning und Paret aus, so hat die Hinzufügung einer feindseligen Einleitung den Ruf dieser Übersetzungen getrübt, obwohl sie selbst möglicherweise viel besser als die früheren ist. Darüber hinaus führte die Nichteinhaltung aller Arten formaler Äquivalenz zu semantischen Fehlern.
  1. Literaturverzeichnis

    1. Primärliteratur

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