Der Pyramidenbau und die altägyptische Medizin als Symbole des Wertes „Fleiß“ in der deutschen Kinder- und Jugendliteratur anhand von Werken von Rosa Naumann

Document Type : Original papers

Author

German department, school of linguistics and translation

Abstract

Values taking a very important possession in our life, especially if the child gains them in early childhood, for this reason, this article is leand on the importance of values in german children's and young adult literature and to what extent imagination contributes to the achievement of children's and young people's ideas. It examines how this literature not only entertains children and young people, but also serves as a means for the transmission of moral and ethical orientation. The article analyzes how the author brings values such as diligence through ancient Egyptian events and characters in her works, in addition, she clarifies the importance of socialization in order to learn values. In addition, the influence of society can be illustrated by historical contexts in the works. This study emphasizes children's and young adult literature as a means of supporting moral action. It shows the role of literature in reflecting values and how people act in different and complex situations. This work is also intended to show the role that ancient Egyptian culture reflects in the representation of the value system, especially in children's and youth literature.

Keywords

Main Subjects


1.    Einleitung
Werte in der Kinder- und Jugendliteratur spielen eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von moralischen und ethischen Grundsätzen an Kinder und Jugendliche. Durch die Handlungen und die handelnden Figuren in den literarischen Werken werden viele Tugenden wie Fleiß, der freundliche Umgang mit Menschen u.a zum Ausdruck gebracht. Dabei beschäftigt sich Kinder- und Jugendliteratur oft auch mit komplexen Themen, um diese auf eine unterhaltsame und verständliche Weise den Kindern und Jugendliche zu veranschaulichen und ihnen eine Orientierung und Inspiration zu geben. 
Rosa Naumann, die Autorin von Kinder- und Jugendliteratur, wurde im Jahr 1951 geboren. Sie studierte Englisch und Geschichte in Berlin. Als junges Mädchen lebte sie mit ihren Eltern in Ägypten. Ihr erstes Buch„Verschollen in der Pyramide“ erschien im Jahr 2005. Es folgen zwei weitere Romane „Das Versteck in der Mumie“ und „Gefahr für Nofretete“. In allen ihren Werken ist die Handlung im alten Ägypten verortet.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem wichtigen Wert, nämlich dem Fleiß, der im Mittelpunkt mehrerer Werke von Naumann steht. Der Roman „Verschollen in der Pyramide“ handelt von dem Mädchen Setha. Ihr Vater ist einer der Auserwählten, die im Grabkammer des Pharao arbeiten dürfen. Vor dem Weihefest verschwindet ein Mann spurlos. Beim Weihefest sieht Setha ihren Vater nicht und muss feststellen, dass auch ihr Vater verschwunden ist. Setha und ihr Freund übernehmen durch spannende Handlungen die Verantwortung, Mehnud zu finden. Der zweite Roman „Gefahr für Nofrtete“ erzählt von einem abenteuerlichen und mutigen Kind namens Mentu. Sein Vater arbeitet als Leibwächter der Königin Nofretete. Eins Tages wird Nofretete entführt. Mentu und seine Schwester Kawit übernehmen die Verantwortung, die Verschwörungen im Palast zu entdecken, ihren Vater vom Gefängnis zu befreien und Nofretete zu finden.
In den genannten Werken laufen die Handlungen auf mehrere Ebenen. Auf der ersten Ebene herscht die Fantasie in der altägyptischen exotischen Kultur. Auf der realen Ebene werden einige ethischen Werte durch moralisch geprägte Situationen vermittelt. Diese Situationen spielen sich in einer allegorischen Ebene ab. Der Wert steht hierfür im Prozess der Sozialisation und gilt als ein Teil der Selbst- und Weltdeutung. Die moralische Ebene steht nicht nur für die Verschärfung des Problembewusstseins über Sozialisation, sondern auch für das fehlende Bewusstsein von den erwünschten Werten in der Gesellschaft. Deshalb beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit beiden Ebenen. Der erste Teil befasst sich mit dem Begriff der Fantasie in Kinder- und Jugendliteratur und der altägyptischen Kultur. Der zweite Teil ist der Sozialisation als Rahmen für die Vermittlung von Werten gewidmet. 
Im Folgenden werden zentrale Begriffe für die Arbeit wie Kinder- und Jugendliteratur und Phatnatsie definiert.
2.    Theoretische Grundlage
2.1.     Kinder- und Jugendliteratur 
Die Diskussionen über den Begriff Kinder- und Jugendliteratur und die Differenzierungen des Begriffs von anderen Literaturformen ist kein aktueller, dennoch wichtiger Tatbestand. Das führt zu wissenschaftlichen Debatten über den literarischen Begriff, denn „die Literatur ist nicht das Buch als Medium, sondern ist eine Formmöglichkeit von mehreren Medien der Literatur“ (Vgl. Fohrmann/Müller 1995, zit.n. Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3). Zum anderen ist der Begriff Kinder- und Jugendliteratur eng mit dem Wandel der Bedeutung der Termini Kind, Kindheit und Jugend verbunden, die verschiedene Altersabstufungen umfassen. Außerdem verschwindet seit den 1990er Jahren die Grenze zwischen Kinder- und Jugendliteratur und der Erwachsenenliteratur, so dass andere Formen wie „Crossover Literatur“ und „All-Age-Literatur“ an Existenz gewinnen (Vgl. Beckett 2010, zit.n. Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3). Der Begriff „Kinder und Jugendliteratur“ steht auch in enger Verbindung mit dem Begriff Kinder- und Jugendmedien (Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3). 
Im Folgenden werden die Begriffsgeschichte, unterschiedliche Ansätze der Systematisierung von dem Begriff „Kinder- und JugendLiteratur“ vorgestellt. Darüber hinaus werden zentrale Aspekte der gegenwärtigen Kinderliteraturforschung dargestellt.
Der Begriff Kinder- und Jugendliteratur ist zweideutig. Einerseits kann sie als „Literatur für Kinder“ (Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3) verstanden werden. Andererseits lässt sie sich als „Literatur von Kindern und Jugendlichen“ (Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3) betrachten. Obwohl es von Kindern und Jugendlichen verfasste Literatur wie „Tagebuch der Anna Frank“  gibt, dominiert die erste Bedeutung (Vgl. ebda.). Darüber hinaus wird ausgeblendet, dass es eine große Anzahl von Werken gibt, die von Kindern und Jugendlichen mit Hilfe von Erwachsenen geschrieben werden (Vgl. Gubar 2009; vgl. Grenby 2011, zit.n. Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3). Zurzeit wird Kinder- und Jugendliteratur als Oberbegriff in Bezug auf die gesamten literarischen Werke, die für nicht erwachsene Textadressaten geschrieben werden, benutzt. Zum einen kann Kinder- und Jugendliteratur von Erwachsenen geschrieben werden, zum anderen wird sie von Kindern und Jugendlichen gelesen. Unter dem Begriff Kinder- und Jugendliteratur können alle Gattungen und Genres, die in der Literatur für Erwachsene gefunden werden kann, einbezogen werden. Zur Kinder- und Jugendliteratur gehören im weiteren Sinne „mündlich erzählte Geschichten“ (Ong 1988 zit.n. Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3), wie auch jene, die nicht schriftlich verfasst worden sind. Ferner zählen hierzu auch veröffentlichte kinderliterarische Manuskripte und Egodokumente (z.B. Tagebücher und Briefe). Kinder- und Jugendliteratur ist eine „Formmöglichkeit“ oder „Schreibweise“ von und in Kinder- und Jugendmedien; als Medium wird darunter „ein konventionell [...] als distinkt angesehenes Kommunikationspositive“ (Wolf 2002, zit.n. Kurwinkel/Schmerheim 2020: 3) verstanden. Das bedeutet, dass verschiedene semiotische Systeme im Einzellfall wie im Bilderbuch oder Film ineinandergreifen oder kombiniert werden können. 
2.2.     Fantasie
Die Fantasie spielt eine wichtige Rolle in der Kinder- und Jugendliteratur, weil sie als Grundwesen des literarischen Werkes gilt. Fantasie leistet einen Beitrag zur Erregung von Unterhaltung beim Lesen bei den Kindern und Jugendlichen. 
Das Wort „Phantastik“ stammt von dem Griechischen „phantastikós“ und bedeutet Imagination oder Vorstellung. Im weitern Sinne bedeutet phantastische Literatur nach Nünning (2013)  jede Art von Literatur, die ein exprimentales und belegbares Weltbild des Lesers anders abbildet. Darunter stehen Science Fiction, Fantacy, Legende, Horror und Märchen. Im engeren Sinne enthält die phantastische Literatur ein Konflikt zwischen dem dargestellten Weltbild des Lesers und den Ereignissen, die sich nicht in diesem Weltbild erklären lassen. Die meisten Definitionen beruhen auf einem Ordnungskonflikt als ein zentrales Merkmal der Fantasie. Es ist schwer, den Begriff Fantastik in der Literaturtheorie zu erfassen, weil sie von der Subjektivierung des Wirklichkeitsbegriffs bestimmt wird (Vgl. Nünning 2013: 598). Die Erzähltechnik (z.B. erzählerische Unzulässigkeit, Plot) spielen eine Rolle bei der Darstellung des Konflikts bei dem Leser (Vgl. Ebd. 2013: 599). „Zudem muss zwischen Phantastik als Genre (Gattung, Literatur.) und als übergreifender ästhetischer Kategorie unterschieden werden“ (Ebd. : 599). Fantastie ist die Fähigkeit kreativ zu imaginieren, wie die Dinge sein sollen oder wie sie hätten sein können. Hierin stellen sich Menschen eine Welt vor, die anders wäre: Welten, wo Pferde und Schweine fliegen, Honig in den Flüssen fließt, die Welt aus Süßigkeiten besteht, die Bäume sprechen etc. In früher Zeit der Kindheit bilden sich die Kinder Fantasiewelten vor, in denen sie eine bestimmte Weile leben. Am Anfang sind diese Fantasiewelten sehr primitiv und kurzlebig, aber dann werden sie komplizierter und raffinierter, bis zu den komplexen Rollenspielfantasiewelten der Jugendlichen und Erwachsenen. 
3.    Ägypten als Ort des Erzählens
Die altägyptische Zivilisation ist eine der ältesten Zivilisationen. Dennoch ist sie heute noch ein Teil moderner Kulturen und ein Motiv in den Werken mancher Autorinnen und Autoren. Die alltägyptische Zivilisation war sehr faszinierend von Symbolen und Ritualen, die einer ganze Lebensgestaltung voller Geheimnisse und Mysterien formierte. 
Ägypten gilt als Symbol der „Weisheit“ (Butzer 2012: 6). Als Land weist es viele Zeugnisse der Zivilsation und Ausgangspunkt des Geheimwissens auf. Isokrates schätzt „die vorbildhafte Zivilisation und weise Ordnung des Pharaonstaates“ (Butzer 2012: 6f). Platon betrachtet die ägyptischen Priester als Bewacher des Wissens und er erkennt die musische Erziehung der Jugend an. Darüber hinaus gilt ihm Ägypten als „das Land der Schrifterfindung“ (Ebd: 6f). Ägypten  gilt auch als Symbol des Geheimnisvollen. Herodot beschreibt „die Kulte des Landes als das faszinierend Andere, Fremde“. Plurarch betont die Symbolbildung der wesentlichen Esoterik. Charakter der Religion „insofern ihre Gotteslehre eine in Rätseln gesetzte Weisheit enthält“ und sowohl „Sphinx“ als auch die Hieroglyphen, die schon Diodorus Siculus als Geheimschrift interpretierte, werden bis in die Neuzeit als Symbole einer rätselhaften antiken Kultur verstanden (Ebd: 6). 


4.     Sozialisation  
Sozialisation ist sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft wichtig, da die Gesellschaft ein Mitglied für jedes darin geborene Kind für seine Umgebung verantwortlich macht und dem Kind daher die Erwartungen der Gesellschaft vermittelt, um sich auf sein Verhalten verlassen zu können. Es muss Kriterien erwerben, um das Verhalten der anderen zu berücksichtigen. Die Bedeutung der Sozialisation liegt dabei  im Folgenden:  Sozialisation ist der Vorgang, durch den das Individuum in eine soziale Gruppe integrieren wird und die gesellschaftlichen Normen, Werte, Handeln, Verhalten und Fertigkeiten der Gesellschaften erwerben kann. Außerdem ist es der Prozess, in dem Menschen die Regeln und Sitten der Gesellschaft anerkennen, um sich in der Gesellschaft zu handeln. Sozialisation entsteht in der Kindheit sowie Menschen erwerben sie lebenslang und sie bildet sich durch unterschiedliche Einflüsse wie Familie, Schule, Medien und andere soziale Institutionen. Mit Hilfe der Sozialisation erwerbt das Individuum seine Identität, Selbstbewusstsein, seine soziale Kompetenz und sein Verhalten, die für gemeinsames Leben in der Gesellschaft wichtig sind. Einerseits spielt die Sozialisation eine große Rolle bei der Entwicklung der Persönlichkeit des Individuums. Ein neugeborenes Individuum wird im Erwachsenenalter feststellen, dass diese Werte und Überzeugungen im Kindesalter in ihm geformt wurden und ihm eine bestimmte Mentalität und Personlichkeit geben wird, die auf der Verknüpfung kultureller Werte, Gefühle und Ideen mit den Fähigkeiten und Bedürfnissen des Menschen basiert. Das Individuum lernt Kultur und Fähigkeiten wie Sprache und manuelle Geschicklichkeit, die es ihm ermöglichen, ein effektives Mitglied der menschlichen Gesellschaft zu werden. Sozialisation vermittelt grundlegende Disziplinen der frühen Jahre eines Individuums. Sie ist ein komplexer Prozess in einem komplexen System der Gesellschaft, die durch Spezialisierung und Arbeitsteilung gekennzeichnet ist. Andererseits hilft die Sozialisation dem Individuum, die Fähigkeit zu erwerben, in einer Gemeinschaft zu leben und mit der Gesellschaft, in der es lebt, umzugehen, wie zum Beispiel im Umgang innerhalb Familie, Freunde und Verwandte, außerdem hilft sie ihm, die Gesetze und die Ordnung seiner Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Sozialisation macht das Individuum psychologisch normal, indem es die Fähigkeit besitzt, seine Pflichten gegenüber der Gesellschaft zu erfüllen und zu tun, was das Individiuum wünscht und was es anstrebt (Vgl. Niederbacher 2011: 15).

5.     Wertesystem
Es wird der Begriff Wert definiert, um die Bedeutung des Wortes Wert näher zu erkennen. Der Wert wird in drei Unterbegriffe geteilt moralischer Wert, persönlischer Wert und kultureller Wert. Der moralische Wert beschäftigt sich mit der moralischen Bedeutung oder dem ethischen Inhalt eines Verhaltens, Zustands oder einer Entscheidung. Moralische Werte gelten für das Individuum als Orientierung seines Verhaltens und seiner Handlung, aber der persönliche Wert bezeichnet die subjektive Bedeutung der Beziehung, Handlung oder des Verhaltens, die zu dem Individuum gehören. Persönliche Werte werden als individuelle und unterschiedliche Werte von einer Person zur anderen berücksichtigt, der kulturelle Wert bezieht sich auf die Vorstellungen, Normen, Prinzipien und Praktiken einer bestimmten Gesellschaft, Kultur oder Gemeinschaft und sie stellen die Handlungen, Verhalten und sozialen Interaktionen des Individuums in seiner Umgebung dar (Vgl. Trebeß 2006: 427- 429)
Werte spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle. Sie gestalten die gewünschten Verhaltensweisen in der Gesellschaft und des Individuums. Werte geben uns Orientierungshilfen für den Umgang mit dem eigenen Ich und den anderen. Persönliche Werte beschäftigen sich damit, wie das Individiuum sein Leben formiert. Sie gelten als Basis für die soziale Mitarbeit in der Gesellschaft. Laut Tegeler (2017) ist Wertebildung  ein langer Vorgang, in dem Menschen, sowohl Wertebewusstsein, Werthaltung und Wertekompetenz als auch wertorientiertes Verhalten ausbauen. Die Grundlagen dieser Werte stecken in Kindheit und Jugend. Man kann sagen, dass Werte die Identität einer einzelnen Person gestalten und  Orientierung für eigne Verhalten, den Lebensstil, und die Umwelt miteinander geben (Vgl. ebd.). Das Wertebewusstsein betrifft die Leistung, die eigenen Werte zu reflektieren und die Werte anderer Menschen zu orientieren. Persönliche Werthaltung schildert die Bedeutsamkeit eines Wertes für eine einzelne Person und wirkt, wie sie das Leben orientiert und prägt. Die geteilten Grundwerte in der Gesellschaft bilden die Grundlage für den sozialen Zusammenhalt und gesellschaftliche Zusammenarbeit. Wertekompetenz ist die Fähigkeit mit verschiedenen und konkurrierenden Werten aufbauend umzugehen, in dem das eigene Wertesystem entwickelt (Vgl. Tegeler 2017: 8). Ein Wertesystem steht für Leitung des Menschen. Man verwendet das Wertesystem, um Entscheidungen zu treffen, zuzustimmen und abzulehnen. Es besteht aus Idealen, Grundregeln und Überzeugungen, die zu richtigen Sichtweisen und Handlungen führen. Wertesystem spielt eine Rolle, sie versteckt darin, wie Menschen zu denen in ihrer Umfeld stehen, außerdem anderer Kulturen, Religionen und Meinungen. Ein Wertesystem hilft Menschen sein Ziel und Zugehörigkeitsgefühl zu finden. Es prägt das ethische moralische Standbein für jede Gesellschaft und schafft eine Verknüpfung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. 
Vor diesem Hintergrund ist es wichtig zu erwähnen, dass die altägyptische Gesellschaft von strengen Wertesystemen geprägt war. Einige dieser Grundwerte der altägyptischen Kultur zeigen sich in Werten wie Ehre, Familieneinheit, Loyalität, Gleichheit, Zusammenarbeit und Religiösität. Diese Werte sind ein Mittel, um Lehren und Ideale zu vermitteln. Außerdem etablieren sie die Strukturen der Gesellschaft. Dieses altägyptische Wertesystem erkannt man im europäischen Wertesystem wieder. Es gilt als zentrales Element des europäischen Identitätsraums und zeigt die Basen der europäischen Gesellschaft. Das europäische Wertsystem besteht aus einer Reihe vom umfassenden Werten wie Demokratie, Solidarität, Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit und Vielfalt. Dies sind gemeinsame Referenzpunkte für alle europäischen Länder, Staaten, Institutionen und Bürger. 
5.1.    Fleiß als zentraler Wert in der altägyptischen Kultur 
Fleiß bedeutet „Arbeit“ (Höffer 1997: 73). Sie nimmt einen wichtigen Platz im menschlichen Leben ein, da sie das Tätigkeits- und Produktionsfeld ist, in dem sich die Fähigkeiten und Kompetenzen des Einzelnen zeigen. Arbeit ist die Hauptquelle, aus der der Einzelne seinen Bedarf an Ausgaben für seinen Lebenunterhalt bezieht. Arbeit ist auch das Feld, in dem sich der Einzelne mit anderen trifft. Die Grundlage für den Erfolg bei der Arbeit ist, dass man sie mit voller Aufrichtigkeit und Sorgfalt ausführt und Zusammenarbeit und Solidarität unter den Mitgliedern eines Teams wesentlich sind, um den Höhepunkt des Erfolgs und der Entwicklung zu erreichen, insbesondere in der Teamarbeit. Ehrlichkeit in der Arbeit trägt zum Fortschritt von Nationen und Einzelpersonen bei. Wer, der irgendeine Arbeit verrichtet, egal wie klein oder groß, der sollte daran interessiert sein, sie zu meistern und nicht von der Anstrengung übrig zu lassen (Vgl. Höffer 1997: 73). 
Naumann stellt anhand einiger Symbole der altägyptischen Zivilisation die Wichtigkeit  des Wertes von Fleiß in der Gesellschaft vor. Die Schriftstellerin stellt diese Beispiele jedoch in den Kontext der Beherrschung der Arbeit und des Fleißes dar, was zu einem fast vollständigen Bild führt, aus dem das Kind echte Werte lernen kann. Im Folgenden werden einige Beispiele aus ihren Werken vorgestellt:
5.2.     Der Pyramidenbau zur Vermittlung vom Wert Fleiß
Die Pyramiden sind eines der wichtigsten sieben Weltwunder. Sie wurden als Grabstätte für Könige und Königinnen erreicht. Obwohl tausende von Jahren seit ihrem Bau vergangen sind, sind die Pyramiden bis heute die stärksten Symbole der altägyptischen Zivilisation. Im Werk Verschollen in der Pyramide erwähnt die Autorin den Bau der Cheops-Pyramide und durch dieses einzigartige ägyptische Symbol vermittelt sie den Wert von Fleiß bei der Arbeit und die Wichtigkeit der Arbeit für den Einzelnen und die Gesellschaft. Im Folgenden wird dieser Wert angezeigt: 
Die Pyramide wird als Symbol der Vollkommenheit, Vornehmheit und Standhaftigkeit erkannt. Maßgebund für die Symbolbildung sind die monumentale Größe der Pyramida , ihre zur Spitze hin sich verjüngende Form und der Fakt ist, dass die Pyramide von oben von der Sonne beschienen wird und keinen Schatten wirft. Die Symbolik der Pyramide lässt sich nicht von der des Obelisken trennen, weil die Ägypter lange Zeit nicht zwischen diesen beiden Strukturen unterscheiden (Vgl. Butzer/ Jacob 2012: 330)
„die Grabstätte des Pharaos“ (Naumann 2005: 9) Die Pyramide als Grabstätte für den Pharao muss in ihrer Konstruktion großartig und vergleichbar sein. Dies erfordert eine mit Fleiß durchgeführte Arbeitsleistung. „Es sieht aus, als ob sie gegen die Sonne stößt“ (ebda.).
 Ein Mensch, der seine Arbeit liebt, kann etwas so Wunderbares bauen, dass es die anderen fasziniert. „genossen sie die Überfahrt und konnten den Blick nicht von der Pyramide wenden, die hoch in den Himmel hinaufragt“ (ebda.). 
Um ein historisches Wahrzeichen von solcher Größe und Luxus zu bauen, sind kompetente und qualifizierte Bauarbeiter erforderlich, daher hebt die Autorin den hochqualifizierten Arbeiter hervor, auf den man sich beim Bau eines solchen Gebäudes verlassen kann.  „Heute Morgen hat uns jemand aus der Wäscherei erzählt, dass der vermisste zu den besonders guten und zuverlässigen Handwerkern gehört, die in der Pyramide arbeiten dürfen“ (ebda.: 15). 
Ameisen sind eine der besten sozialen Gemeinschaften in Bezug auf Organisation, Kommunikation, Ausdauer, Ernsthaftigkeit und Planung. Die Welt der Ameisen ist eine ideale Welt, die Ordnung, Kooperation und Konstruktion repräsentiert, sie ist der menschlichen Welt in Organisation und Konstruktion sehr ähnlich ist. Dies veranlasst die Autorin, den Bau der Pyramide mit einer Ameisenkolonie zu vergleichen, denn Ameisen sind sehr aktive Wesen, die nicht müde werden. Davon kann man den Wert harter Arbeit lernen. „Die gesamt Pyramide hatte zuvor wie ein riesiger Ameisenhaufen ausgesehen, auf dem es allerdings sehr geordnet zuging. Jetzt begann der Ameisenhaufen erst weit unterhalb der Mitte, da die Verkleidungsblöcke bis dorthin bereits glatt poliert waren. Auch die Rampen waren bis zu dieser Stelle von oben nach unten abgebaut worden. Auf den verbliebenen Rampen und den neu aufgebauten Gerüsten waren nur noch die Arbeiter tätig, die die bereits eingefügen Verkleidungsblöcke zuschnitten und mit Sand und Schmirgelsteinen polierten“ (ebda.: 17) 
Gruppenarbeit ist ein Weg, um Ziele zu erreichen und die Arbeit zu leisten. Eine Hand allein erreicht große Ziele nicht, die zusammenhalt und Anstrengungen erfordern. Das basiert auf dem Austausch von Rollen. Dies ist der Kern der Gruppenarbeit. Ferner diszipliniert die Gruppenarbeit den Menschen und lehrt ihn edle Werte. Wenn sich ein Mensch mit anderen zusammenschließt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder eine erforderliche Arbeit zu leisten, ist er bestrebt, eine gute Beziehung zu anderen aufzubauen. Darüber hinaus verkürzt die Gruppenarbeit Entfernungen, spart Zeit und Mühe und ist auch die Stärke der Gesellschaften und Staaten. Ein Staat, dessen Mitglieder kooperativ sind, hat ein gutes Ansehen unter den Nationen. „Die Schlitten kamen ins Stocken und der gesamte Betrieb wurde aufgehalten, bis Männer mit Wasserkrügen herbeieilten. Sie schütteten mehr Wasser auf die spiralförmig um die Pyramide herumlaufenden Rampen, damit die Schlittenkufen besser glitten“ (ebda.: 18). Die Autorin hat den Wert „Gruppenarbeit“ nicht aus den Augen verloren. Durch die vorherige Situation ist die Aufgabenverteilung unter den Arbeitern beim Bau der großen Pyramide klar und dies unterstreicht die Wichtigkeit des Wissens darüber unter den Kindern. 
Als Bau mit dieser Größenordnung muss eine große Anzahl von Räumen und Gängen enthalten, die einem König entsprechen. Die alten Ägypter waren der Überzeugung, dass nur der König die Geheimnisse der Pyramide kennt. Dies hebt die Autorin in der folgenden Situation hervor: „aber wer weiß, ob sie alle Gänge und Kammern kennen. Nicht einmal wir kennen uns überall aus, obwohl wir jeden Tag dort arbeiten. Die Pyramiden ist ein heiliger Ort, sie ist das Ewige Haus für unseren Pharao. Er allein wird wissen, wie viele Gänge und Kammern es dort gibt“ (ebda.: 24) 
Was die Autorin damit sagen will, ist folgendes: Wer seine Arbeit liebt, meistert sie jederzeit, um die gewünschten Ziele zu erreichen. „Wir arbeiten von früh bis spät“ (ebda.: 25)
Harte Arbeit hat sicherlich einen Einfluss. Ein Bau mit dieser Größe und dem Einfallsreichtum hat einen Einfluss auf die Kinder und ihre Vorstellungskraft. Damit die Protagonistin die Gedanken ihres kleinen Bruders beschäftigt. beginnt sie ihm zu erklären, was sie von Bauarbeitern und riesigen Steinen, die beim Bau der Pyramide verwendet wurden, sieht: „Um ihn aufzumuntern, erzählte sie ihrem Bruder von den Arbeitern an der Pyramide, von den riesigen Kalksteinblöcken, die mehr als zehn Tonnen wogen, der Grabkammer und den vielen verborgenen Gängen“ (ebda.: 32). Das hat die Schriftstellerin hier gelobt, um Kindern den Wert des Fleißes zu vermitteln. 
Wie die Vorgänger sagten  „Ohne Fleiß kein Preis“. Diejenigen, die hart arbeiten, gewinnen am Ende. Sie ernten, was sie verdienen müssen, als Gegenleistung für die Mühe, die sie erlitten haben, um die gewünschten Ziele der Arbeit zu erreichen: „Endlich hatte sie einen guten Blick auf den Ausgang der Pyramide. Zuerst kamen die Baumeister, das entnahm Setha aus den Begrüßungsrufen einiger Menschen, die in der Nähe standen. Dann folgten die Handwerker, Steinmetze und Arbeiter, die sich – wie ihr Vater- durch besondere Geschicklichkeit hervorgetan hatten und deshalb in der Pyramide arbeiten durften. Jeder trug als Erkennungszeichen seiner Tätigkeit ein Arbeitsgerät in der Hand. Da wurden unter den freudigen Zurufen der Zuschauer Dechseln, verschiedenste Meißel, Hobelgeräte, Äxte, Sägen, Winkel und poliersteine geschwungen“ (ebda.: 42f).  Hier erklärt die Autorin, wer hart am Bau der Pyramide gearbeitet hat, hat vom König vor allen Menschen eine Belohnung und Ehre erhalten. Dies zeigt, wie wichtig die harte Arbeit ist und dass die Kinder die Wichtigkeit harter Arbeit die daraus resultierenden Erfolg oder schwerwiegenden Konsequenzen im Falle von Faulheit in einer keinen Phase erkennen sollten.  
Dieser Fleiß hat auch die Auswirkung, dass die Arbeiter im Roman sich sehr vieles mit dem Bau der Pyramiden beschäftigen, dass sie eben auch Wissen erworben haben, wie es in der Pyramide aussieht. Im Folgenden wird das näher erklärt:
Die Geheimnisse der Arbeit sind immer für diejenigen, die hart gearbeitet haben, denn Mühe und harte Arbeit machen Menschen Experten für das, was auf sie gerichtet ist: „Wir haben in der Sargkammer gearbeitet und kennen uns gut in der Pyramide aus“ (ebda.: 48). Hier stellt sich heraus, dass die Bauarbeiter so hart gearbeitet haben, dass sie alles wissen, was sich in der Pyramide befindet. Dies zeigt Geschick bei der Arbeit, da die Pyramide ein riesiges Gebäude ist. Über das Innere der Pyramide zu wissen, zeugt für Aufrichtigkeit und harte Arbeit bei der Konstruktion. 
 Wie bereits erwähnt wird, ist derjenige, der die Geheimnisse der Arbeit kennt, auch derjenige, der hart daran gearbeitet hat. Hier wird deutlich, dass die beiden Protagonisten die Wände der Pyramide getappt werden, deshalb müssen sie die Wände in der Pyramide markieren, um sich nicht in der Pyramide zu verirren: „Wir werden unseren Weg markieren und natürlich viele Fackeln mitnehmen. So viele, wie wir tragen können“ (ebda.: 54) 
 Mit harter Arbeit kann man ein Meisterwerk schaffen, dass die Pyramide mit ihrer Ungeheurlichkeit und ihrer Größe den Himmel sogar den Mond erreichtet: „Der Mond saß auf der Spitze des königlichen Grabmals, als stünde er mit ihm in geheimnisvollem Bund“ (ebda.: 58). 
Dies weist auf die Schutzelemente der Pyramide hin, die fehlende Beleuchtung der Pyramide von innen bedeutet, sie vor Eindringlingen zu schützen: „Es ist so furchtbar dunkel hier und die Luft ist unerträglich“  (ebda.: 71).  
Der fleißige Vater erzählt seiner kleinen Tochter, was sich in der Pyramide befindet: „Das muss der Aufgang zur Sargkammer des Pharaos sein", Sagte Setha "Mein Vater hat mir oft davon erzählt“ (ebda.). Die Erklärungen des Vaters, sollen in Erinnerung seiner Tochter bleiben. Das hilft später der Tochter, um ihren veschollenen Vater zu retten. 
Wie bereits über die Methoden zum Schutz der Pyramide erwähnt, erscheint hier eine neue Methode, um sie von innen zu schützen: „Bevor sie nach oben gingen, malte Setha einen Strich an beide Wände. Nach etwa 50 Schritten veränderte sich der Gang, er wurde sehr schmal und hoch. Meketre leuchtete nach oben, konnte aber die Decke nicht genau erkennen, das Licht war zu schwach“ (ebda.: 74). 
Da die alten Ägypter an die Idee der Unterwelt glauben, betont die Autorin hier, dass die Bauarbeiter etwas gebaut haben, das in seiner Meisterschaft mit der Unterwelt vergleichbar ist: „Schließlich war dies ein Ort der Unterwelt“ (ebda.: 75).
Die Geheimnisse des Pyramidenbaus beschränken sich nicht nur auf die äußere Form, dieser Satz erklärt die Geheimnisse des Pyramidenbaus von innen und die Pyramide enthält geheime Räume von innen: „Als Meketre fest auf die Markierung drückte, gab die Wand nach. Unter kräftigem Schieben öffnete sie sich ein Stück“ (ebda.: 79). Der vorherige Satz zeigt auch die Geschicklichkeit und den Einsatz besonderer und ausgeklügelter Strategien beim Bauen.
Die Autorin erzählt von zahlreichen Geheimnissen über die geheimen Räume und Gänge, um der Fleiß beim Bau der Pyramide zu betonen: „Unten angekommen fanden sie sich in einem kleinen, leeren Raum. Eine niedrige Türöffnung führte in einen schmalen Gang. Sie mussten gebeugt gehen, weil die Decke sehr niedrig war“, „Der Gang endete an einer Wand. Kurz davor lag auf der rechten Seite eine weitere, sehr kleine Kammer“ (Naumann 2005: 89).
Im folgenden Beispiel weist das Wort „Genehmigung“ an sich auf Wichtigkeit eines solchen Gebäudes hin und darauf, dass jeder, der eine Genehmigung zum Betreten der Pyramide besitzt, als einer der kompetenten Personen gilt: „Vielleicht kennt Anukis einen Baumeister oder Handwerker im Pyramidendorf mit Genehmigung für das Ewige Haus“ (ebda.: 91). Damit erklärt die Autorin, dass nicht jeder die Pyramide betreten kann, wenn er keine Genehmigung dafür hat. 
Wie hier erwähnt, der Verlustzustand, den die Protagonisten des Werkes aufgrund der Techniken zum Schutz der Pyramide von innen erlitten haben: „Der Gang erscheint mir steiler als zuvor“ (Naumann 2005: 92) und das betont die Autorin weiterhin: „Und er ist auch schmaler! Ob das überhaupt der richtige Gang ist“ (ebda.: 92), wie ein Labyrinth gehen die Gänge auseinander und Markierungen ist es unmöglich herauszukommen: „Mir ist aber auf dem Weg in die unvollendete Kammer keine weitere Abzweigung aufgefallen. Wir müssen sorgfältig die Wände ableuchten, ob wir eine Kreidemarkierung entdeckten“ (ebda.)
Für alles hat einen Anfang und ein Ende und das Ende des Baus der Pyramide ist die Abgabe an den König und der Austritt der Arbeiter aus der Pyramide und ein Beweis für das System der alten Ägypter, dass die Autorin hier erwähnt, dass ein Ausgangstor für die Arbeiter, die hart beim Bau der Pyramide gearbeitet haben, gebaut wurde  „Das ist der Gang für die Arbeiter, die nach der Versieglung der Sargkammer der Königs die Pyramide auf diesem Weg verlassen müssem.“ (ebda.: 95)
Als eines der Weltwunder und eines der Mysterien der Neuzeit schwankt die Schriftstellerin zwischen klarem und nüchternem Stil, um den Fleiß der Arbeiter beim Bau der Pyramide immer wieder zu beschreiben. Für Kinder und Jugendliche stellt die Pyramide ein fruchtbares Material für die Vorstellungskraft dar, ihre Konstruktion bleibt ein Rätsel, aber die Autorin versucht, die Baumaschinen der Pyramide in einfachen und klaren Wörtern zu beschreiben und durch einfache Situationen zu erstellen, damit sie einen Imaginationsprozesses bei Kindern erzeugt. Auf der anderen Seite verkörpert die Schriftstellerin einen der wichtigsten Werte Fleiß und harte Arbeit. Durch einige einfache Situationen hat die Autorin diesen wichtigen Wert, der für den Einzelnen und die Gesellschaft sehr wichtig ist, gezeigt. Von hier aus kann das Kind seine Vorstellungskraft entwickeln und einen wichtigen Wert lernen. 
5.3.     Die altägyptische Medizin zur Vermittlung vom Wert Fleiß
Die altägyptische Zivilisation war nicht nur eine Zivilisation des Baues von Pyramiden und Gräbern, sondern die alten Ägypter praktizieren auch auf vielen anderen Gebieten, von denen die Medizin war. Darin haben sie in jeder ihrer Fachrichtungen einen Abdruck hinterlassen. Die altägyptische Medizin gilt für die Welt als eine der ältesten medizinischen Wissenschaften unter den alten Zivilisationen. Die Schriftstellerin hat ein so wichtiges Element in ihren Werken nicht übersehen, da sie die Wichtigkeit der Medizin weiß. Rosa Naumann webt den Fleiß der alten Ägyptern in Medizin zwischen den Zeilen ihrer Werke, wie im Folgenden ausgeführt wird. 
Obwohl die altägyptische Zivilisation eine der Zivilisationen der frühren Zeit ist, jedoch hat die Autorin auf die damalige große Entwicklung in der Medizin hingewiesen. Sie nimmt Bezug auf die medizinischen Salben, Pulver und Heilsmittel, die die alten Ägypter verwenden, um die verschiedenen Schmerzen zu lindern und zu heilen, sowie die Rolle der Ärtzte und Heiler/innen.
Der Fleiß und die Entwicklung in der Wissenschaft der Medizin wird hier abgebildet, da die einfachen Leute verschiedene medizinische Heilkräuter tragen, die verschiedene Schmerzen behandeln „Ich habe wirksam Heilkräuter gegen Schmerzen dabei, die lasse ich hier“ (Naumann 2005: 13). Das Wort Heilkräuter weist hier auf  den Fleiß und die Klugheit der alten Ägypter hin, dass das Volk medizinische Informationen über die Heilkräuter und ihre Wirkungen auf Schmerzen kennen.  
Durch harte Arbeit hat der altägyptische Arzt zur Erfahrung von Medikamenten und Kräutern, die für alle Krankenheiten geeignet sind, erreicht „und gab ihm von dem neuen Pulver“ (ebda.: 32) Hier kommt eine neue Form von Medikamenten, nämlich der Pulver, er wird im Werk als ein Mittel gegen Bauchschmerzen verwendet. Dies zeigt die Varietät der Formen der benutzten Medikamente und den Fleiß des ägyptischen Arztes. Trotz der frühen Zeit und der Primitivität von Materialien haben die altägyptischen Ärtzte Medikamente als Pulver erfunden. 
Der altägyptische Arzt hat in der früheren Zeit einen hohen Stellenwert genossen. Er wird mit Ehrfurcht und Respekt betrachtet. „Ich habe Nebet zu der Heilerin im Nachbardorf geschickt, die weiß sicher Rat“ (ebda.: 63) 
Die Autorin verdeutlicht hier den Fortschritt und Fleiß der alten Ägypter bei der sorgfältigen Untersuchung des menschlichen Körpers „Die Heilerin begann das Kind mit sicheren Griffen zu untersuchen. Sie fühlte Stirn und Puls, unter den Ohren, Achseln und in der Leistengegend, tastete den Bauch ab und schaute mit einem schmalen Holzspatel in seinen Hals“ (ebda.: 64) 
Nach der sorgfältigen Untersuchung kommt die Diagnose „Ich glaube, er hat Gift im Körper“ (ebda.) Aufgrund der damaligen Entwicklung der Medizin konnte die Heilerin entdecken woran der Kleine leidet, nämlich ist Gift. 
Der Fleiß der Ärztin wird hier gezeigt, indem sie die Familie des kleinen Kindes genaue Anweisungen gibt, um das Gift aus dem Körper des Kleinen zu entfernen. Das Werkzeug „Schnabelgefäß“ zeigt die Sorge der Ärztin um das Kind, denn sie möchte dem Kind das Trinken erleichtern „Dagegen hilft nur eins: viel trinken und erbrechen, das Gift muss raus. Es ist gut, dass er bis jetzt schon so viel herausgebrochen hat. Die Wärme wird aus seinem Körper weichen, wenn ihr regelmäßig kühle feuchte Tücher um die Arme und Beine des kleinen wickelt. Achtet unbedingt darauf, dass Hatu trinkt. Nimmt er in den nächsten Stunden kein Wasser zu sich, wird er sterben. Ihr müsst ohne Unterbrechungen an seiner Seite sein und jede Gelegenheit nutzen, ihm Wasser zu geben. Ich habe ein Schnabelgefäß dabei, das wird Hatu das Trinken erleichtern“ (ebda.). Diese Situation verdeutlicht die wichtige Rolle des Arztes in der Gesellschaft und das kommt vor, wenn die Heilerin der Familie die Anweisungen gibt.  
Hier wird klar, wie gut die Laien über die Basen der Medizinwissenschaft und die erste Hilfe kennen und wie sich um die anderen kümmern und helfen, aber am Ende kehren sie immer zu den Experten zurück „Entschuldigt, Hoheheit, es muss sein, murmelte Mentu. Falls es eine Giftschlange war, fügte er hinzu. Er blickte den Prinz besorgt an. Wir müssen zum Palast, um die Wunde verbinden zu lassen, damit kein Schmutz hineingerät“ (Naumann 2011: 11).
Es ist hier deutlich, dass der Arzt durch den Korb voller verschiedener Arten von Salben vorbereitet ist. Dies zeigt die Professionalität des Arztes und er ist auf jeden Notfall bereit. Diese Situation veranschaulicht auch den Fleiß des altägyptischen Arztes bei der Herstellung verschiedener Salben und Tinkturen für jede Verletzung „Einer der Wächter war bereits vorausgeeilt, um den Arzt zu informieren. Er kam ihnen mit einem Korb voller Heilsalben und Tinkturen aus der Empfangshalle entgegen“ (ebda.). 
Hier wird deutlich, wie der Arzt daran interessiert ist, mit den Schmerzen umzugehen, nicht nur dies, sondern auch den psychischen Zustand des Patienten zu erhalten „Während er die Bisswunde mit einer Heilsalbe betupfte und sorgfälltig mit einer weißen Leinenbinde umwickelte, fragte er den Prinzen, wie die Schlange ausgesehen hatte“ (ebda.: 12). 
Ärzte haben eine hohe Stelle in der altägyptischen Gesellschaft, die nicht übersehen werden kann und dies hat die Schriftstellerin hier gezeigt, dass der Arzt eine Bote hat, um den kranken König zu untersuchen und ihn bei seiner schweren Krankheit zu begleiten „Während sie eine Säulenhalle und mehrere prächtig ausgestattete Räume durchquerten, erläuterte der Arzt, dass er einen Boten in den Palast des schwer kranken Pharao Echnaton geschickt habe, wo ihm seine Gemahlin Nofretete gerade einen Besuch abstattete“ (ebda.).
Es wird hier gezeigt, dass niemand das Schlafmittel entdecken konnte, außer den Ärzten. „Wie soll man da herausfinden, ob ein Schlafmittel oder so etwas darinnen war? Und wenn, könnte es nicht geruchlos gewesen sein? Soweit ich weiß, sind manche Mittel tatsächlich geruchlos, antwortete Kaaper. Aber wenn sich eingetrocknete Reste von einem Schlafmittel wie Mohn an dem Becher befinden, können bestimmte Leute das feststellen. Ich werde den Becher einem Arzt zur Untersuchung vorlegen“ (ebda.: 19) Dies zeigt die Professionalität der Ärzte dieser Zeitalter und sie waren in der Lage, ein Schlafmittel zu erfinden, das sonst niemand entdecken kann. 
6.    Fazit
Im Roman nimmt die Autorin Bezug auf die medizinischen Salben, Pulver und Heilsmittel, die die alten Ägypter verwenden, um Schmerzen zu behandeln, sowie die Rolle die Ärtzte und Heiler/innen. Es wird betrachtet, dass die altägyptische Zivilisation und ihren Fortschritt in medizinischen Wissensbereich, wodurch sie in der Lage waren, Heilmittel gegen verbreitete Krankheiten in den Gesellschaften zu entwickeln. Hierbei wird die Relevanz von  Ärzten in den Gesellschaften hervorgehoben wie auch ihre Kompetenz mit Behandlungsmitteln umzugehen, oder auch unterschiedliche Arten von Medizin und medizinischen Werkzeugen zu erstellen. Durch diese Ideen versucht die Autorin die Ideen von Fleiß, Fortschritt und harter Arbeit Kinder und Jugendliche zu vermitteln und ihre Bedeutung hervorzuheben: Ärzte bilden ein Symbol für  Fleiß und Erfolg. 
Daraus kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass Fleiß und harte Arbeit wichtige Tugenden sind, die zur persönlichen Entwicklung und zum Erfolg führen und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Durch Geduld, Beharrlichkeit und Entschlossenheit können Menschen ihre Ziele erreichen, ihre Geschicklichkeiten verbessern und die Hindernisse bewältigen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bedeutung des Fleißes in vielen Kulturen und Gesellschaften geschätzt wird, weil Fleiß nicht nur individuellen Erfolg realisiert, sondern auch zur Verbesserung und Entwicklung der Gesellschaft führt. Letztendlich ist Fleiß ein fundamentaler Wert, der dazu beiträgt, ein menschenwürdiges und sinnvolles Leben zu haben.
 

. Literaturverzeichnis 
6.1. Primärliteratur:
- Naumann, Rosa: Verschollen in der Pyramide. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG,München 2005.
- Naumann, Rosa: Gefahr für Nofretete. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2014. 
6.2. Sekundärliteratur: 
- Niederbacher, Arne/ Zimmermann, Peter: Grundwissen Sozialisation. Einführung zur Sozialisation im Kindes- und Jugendalter. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaft 2011. 
- Kurwinkel, Tobias/ Schmerheim, Philipp (Hrgs.): Handbuch Kinder- und Jugendliteratur. Stuttgart: Springer- Verlag GmbH Deutschland 2020.
- Nünning, Ansgar (Hrsg.): Metzler Lexikon Literatur- und Kulturtheorie. Ansätze-Personen- Gründbegriffe. 5., Auflage. Stuttgart: Springer Verlag GmbH Deutschland 2013 
- Tegeler, Julia/ Märtin René: Leitlinien für die Wertebildung von Kindern und Jugendlichen. Bertelmann Stiftung 2017.
- Höffer, Otfried/ Forschner, Maximilian/ Schöpf, Alfred/ Vossenkuhl, Wilhelm (Hgg.): Lexikon der Ethik, 5., neubearbeitete und erweiterte Auflage. München: Verlag C. H. BECK 1997. 
- Gfrereis, Heike (Hrsg.): Grundbegriffe der Literaturwissenschaft. Stuttgart: J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH 1999. 
 - Butzer, Günter/ Jacob, Joachim (Hrsg.): Metzler Lexikon literarischer Symbole. 2., erweiterte Auflage. Stuttgart. Weimar: J.B. Metzler Verlag 2012. 
- Trebeß, Achim (Hrsg.): Metzler Lexikon Ästhetik. Kunst, Medien, Design und Alltag. Stuttgart: Springer- Verlag GmbH 2006. 
- Burdorf, Dieter/ Fasbender, Christoph & Moennighoff, Burkhard (Hrsg.): Metzler - Lexikon Literatur. Begriffe und Definitionen. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart. Weimar. Springer- Verlag GmbH Deutschland 2007.